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Wirtschaft: Infineon will sich im Speichergeschäft allein behaupten

Nach der Beendigung seiner Gespräche mit dem südkoreanischen Konkurrenten Hynix vertraut der Münchner Chipkonzern Infineon Technologies AG auf seine eigenen Stärken. Infineon benötige als derzeitige Nummer vier der Branche mit 14 Prozent Weltmarktanteil keinen Partner um jeden Preis, kommentierte eine Infineon- Sprecherin das offizielle Ende der Kontakte mit den Südkoreanern.

Nach der Beendigung seiner Gespräche mit dem südkoreanischen Konkurrenten Hynix vertraut der Münchner Chipkonzern Infineon Technologies AG auf seine eigenen Stärken. Infineon benötige als derzeitige Nummer vier der Branche mit 14 Prozent Weltmarktanteil keinen Partner um jeden Preis, kommentierte eine Infineon- Sprecherin das offizielle Ende der Kontakte mit den Südkoreanern. Führende Technologie und globale Kostenführerschaft gebe ausreichende Substanz für Wachstum aus eigener Kraft.

Die Münchner hatten mit Hynix über eine Kooperation oder Verflechtung verhandelt. Jetzt überlassen sie das Spielfeld dem US-Konkurrenten Micron, der für Hynix angeblich vier Milliarden Dollar geboten hat. Der Hynix-Vorsitzende Park Chong Sup hatte am Mittwoch nach seiner Rückkehr aus den USA gesagt, dass er sich mit Micron Technology prinzipiell auf die Übernahme der Speicheraktivitäten geeinigt habe. Bei einer Übernahme würde Micron als bisherige Nummer zwei der Branche die südkoreanische Samsung als Marktführer ablösen und ein Drittel des globalen Geschäfts mit Speicherchips beherrschen.

Die Halbleiterfirmen sind wegen der aktuellen Branchenkrise derzeit weltweit auf Konsolidierungskurs. Infineon hatte deshalb zum Jahreswechsel bereits einen Schulterschluss mit der Chipsparte des japanischen Toshiba-Konzerns versucht. Diese Gespräche waren am Postulat von Infineon-Chef Ulrich Schumacher gescheitert, ein Zusammengehen dürfe den eigenen Konzern nichts kosten. Im Fall Hynix dürfte das andere Gründe gehabt haben. "Die Südkoreaner sind ein zu großes Risiko," schätzt ein Branchenkenner. Neben dem Übernahmepreis müsse ein Käufer dort auch teils die Bankschulden der Südkoreaner schultern, die eine ähnliche Dimension hätten. Zudem seien Hynix-Fabriken veraltet und müssten demnächst kostspielig modernisiert werden. An diesen Lasten hätte sich Infineon leicht verheben können, meint ein Insider.

Positiv für die Münchner und die gesamte Branche sei nun, dass Micron im Fall einer Übernahme wohl das eine oder andere Hynix-Werk schließen werde. Das würde bestehende Überkapazitäten abbauen und für bessere Preise sorgen.

tmh

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