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Noch Anfang Februar standen Mitarbeiter des Unternehmens Infinera vor dem Werk in Spandau und protestierten gegen die geplante Werksschließung.

© Paul Zinken/dpa

Infinera: 400 Berliner Jobs vor dem Aus

Die Rettung des Infinera-Werks ist nicht gelungen. Die Produktion wird zukünftig in Asien fortgesetzt - es werden digitale Sicherheitslücken befürchtet.

Die Verhandlungen zwischen dem Infinera-Betriebsrat und der Geschäftsführung über die Rettung des Infinera-Werks in Siemensstadt mit rund 400 Mitarbeitern sind gescheitert. Erst im Oktober hatte, wie berichtet, die amerikanische Firma Infinera das Hochtechnologieunternehmen Coriant in Spandau gekauft. Nun soll das Werk zum 30. September geschlossen und die Produktion von optischen Übertragungssystemen („Datenautobahnen“), nach Asien verlegt werden. Die IG Metall und der Betriebsrat befürchten dadurch Sicherheitslücken in der digitalen Infrastruktur, da Infinera auch die Bundesregierung und die Bundeswehr beliefert.

Man konnte sich nicht einig werden

Bei den Verhandlungen sei es zuletzt nur noch um Abfindungen und Sozialpläne für die Mitarbeiter gegangen, da das Ende der Produktion beschlossen sei, sagte Regina Katerndahl, zweite Bevollmächtigte der IG Metall in Berlin. Weil keine Einigung gefunden werden konnte, „erklärte die Geschäftsführung die Verhandlungen für gescheitert“, sagte Jörg Wichert, der Betriebsratsvorsitzende.

Inzwischen schalten sich auch Politiker ein. So forderte der CDU-Bundestagsabgeordnete Kai Wegner, die Arbeitsplätze in Siemensstadt zu erhalten. Pascal Meisner (Linke) äußerte Bedenken bezüglich der Datensicherheit und appellierte an die Bundesregierung, sich einzuschalten. Der Fall soll auch den Wirtschaftsausschuss des Bundestags beschäftigen. Die IG Metall hofft, dass die Schließung auf diesem Weg doch noch verhindert werden kann. (lpa)

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