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Inflation: EZB erhöht Leitzins auf 3,25 Prozent

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat ihre Zinsen angehoben. Experten hatten mit dem Schritt gerechnet. Verbraucher mit Spareinlagen können nun auf höhere Zinsen hoffen.

Paris/Frankfurt - Der Zentralbankrat beschloss bei seiner Sitzung in Paris eine Anhebung des maßgeblichen Leitzinses um 0,25 Punkte auf 3,25 Prozent, wie die EZB in Frankfurt am Main mitteilte. Es war die fünfte Erhöhung seit Dezember vergangenen Jahres. Vor einem Monat bereits hatte EZB-Präsident Jean-Claude Trichet vor möglichen Inflationsrisiken durch die hohen Ölpreise gewarnt. Er will die Entscheidung bei einer Pressekonferenz in der französischen Hauptstadt näher erläutern.

Höhere Zinsen können die Konjunkturentwicklung bremsen, weil sie die Kreditaufnahme und damit Investitionen für Unternehmen verteuern. Für Verbraucher bringen sie Freud und Leid: Darlehen werden teurer, für Spareinlagen gibt es aber mehr Zinsen - wenn auch meist mit Verzögerung.

Zins trotzdem noch weit unter dem der US-Notenbank

Mit 3,25 Prozent liegt die EZB aber noch immer weit hinter der US-Notenbank Fed. Sie hat ihren Leitzins seit Juni 2004 17 Mal auf inzwischen 5,25 Prozent erhöht. Im August und September hatte die Fed allerdings auf weitere Erhöhungen vor dem Hintergrund einer steigende Arbeitslosenquote in den USA verzichtet.

Gleichzeitig stellte EZB-Chef Jean-Claude Trichet eine weitere Anhebung in Aussicht. Die Zinsen in der Euro-Zone blieben auch nach dem Anstieg des Leitsatzes auf 3,25 Prozent "auf niedrigem Niveau", sagte Trichet. "Eine weitere Zurücknahme der Geldversorgung bleibt gerechtfertigt". Trichet verwies zudem auf gestiegene Inflationsrisiken für die Eurozone. Wirtschaftsindikatoren zeigten dagegen auf eine stärkere Konjunkturentwicklung. (tso/AFP)

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