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Wirtschaft: Infos für blinde und sehende Euro-Skeptiker

PARIS (jod)."Der Euro macht stark".

PARIS (jod)."Der Euro macht stark".Unter diesem Motto informiert die französische Regierung über die europäische Gemeinschaftswährung, die bald ins Europäische Haus steht.Weniger als 50 Tage vor der Einführung des Euro am 1.Januar 1999, hat Paris eine großangelegte Werbe- und Informationskampagne gestartet.

Im wesentlichen über kurze Fernsehspots und eine Informationsbroschüre, die mit einer Auflage von 33 Millionen Exemplaren in jeden Haushalt zwischen Calais und Cannes, Bordeaux und Lille gelangen soll, versucht die Regierung, elementare Grundkenntnisse über den Euro zu vermitteln und die Bürger über die nun anstehenden Veränderungen aufklären.Auch an die Seh- und Hörbehinderten ist gedacht worden: es gibt die Euro-Informationen auch in Blindenschrift und als Audio-Cassette.

Zwar ergaben Meinungsumfragen, die im Regierungsauftrag erstellt wurden, daß die Zustimmung zum Euro in Frankreich höher ist als im Durchschnitt der elf Staaten, die den Euro in seiner Buchgeldform nun einführen.Auf der anderen Seite bezeichnet sich mehr als die Hälfte der Befragten als von der Währungsumstellung "beunruhigt".

Daher sollen Bürger und Unternehmen vorsichtig an die europäische Gemeinschaftswährung herangeführt werden.Die einminütigen Fernsehspots, die seit Anfang November jeden Tag auf zwei Fernsehsendern ausgestrahlt werden, gehen etwa den Fragen nach, "Was genau ist eigentlich der Euro ?", "In welchen Ländern kann man den Euro benutzen ?" oder "Wird der Euro meine Versicherungsverträge verändern?"

Für Privatleute, so heißt es in beruhigendem Duktus in der Broschüre, ändere sich noch nicht viel.Um die Bürger mit der Währungsumstellung vertraut zu machen, werden die Preise für einige Güter des täglichen Lebens in Euro erläutert: So werde ein Baguette künftig etwa 0,61 Euro kosten, ein Liter Benzin 0,91 und eine Briefmarke 0,45 Euro.

Zusätzlich wurden Staatsbetriebe wie Electricité de France (EDF), France Télécom oder die französische Post verpflichtet, ihre Preise sowohl in Franc als auch in Euro auszuzeichnen.Den Privaten Unternehmern kann die Regierung die doppelte Preisauszeichnung hingegen nicht vorschreiben.Aber viele Händler und Restaurants tun dies inzwischen freiwillig.In Geschäften, die dafür ausgerüstet sind, kann man bereits vom kommenden Jahr an mit Kreditkarte oder Scheck in Euro bezahlen.

Frankreichs Administration werde den Übergang erleichtern, versprach der französische Finanzminister Dominique Strauss-Kahn bei der Vorstellung der Informationskampagne.Jedes Unternehmen könne zu einem selbstgewählten Zeitpunkt innerhalb der Übergangsperiode von drei Jahren auf den Euro umsteigen.

Privatleute können zwar vom nächsten Jahr an ihre Steuerschuld in Euro begleichen.Doch dann heißt es doppelt arbeiten und rechnen.Denn ihre Steuererklärung müssen sie noch bis zum Jahr 2002 in Franc abgeben.

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