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Im Zuge der Pleite ist die Bundesregierung mit einem 150 Millionen Euro schweren Kredit eingesprungen

© Sophia Kembowski/dpa

Insolvenz: Staat kann auf volle Rückzahlung des Air Berlin-Kredits hoffen

Laut Insolvenzverwalter Flöther sei es möglich, dass die vollen 150 Millionen Euro zurückgezahlt werden können

Anders als andere Gläubiger der insolventen Fluggesellschaft Air Berlin kann sich die Bundesregierung Hoffnung darauf machen, einen Großteil ihres 150 Millionen Euro umfassenden Staatskredits zurückzubekommen. Insolvenzverwalter Lucas Flöther sagte dem Tagesspiegel (Samstagausgabe), er gehe davon aus, dass man "den Großteil" der Summe im Laufe der nächsten Jahre zurückzahlen könne - allerdings ohne Zinsen.

Schlechtere Chancen für andere Gläubiger

"Möglicherweise werden wir sogar imstande sein, die gesamte ausgereichte Summe zurückzuzahlen", betonte Flöther. Bislang seien rund 80 Millionen Euro zurückgezahlt worden. Schlechter sieht es dagegen für die anderen Gläubiger wie Lieferanten oder Ex-Kunden aus. "Die weiteren Air Berlin-Gläubiger werden voraussichtlich nur dann Zahlungen erhalten, wenn vom Gesellschafter Etihad zusätzliche Mittel zur Masse fließen", räumte Flöther ein.

Flöther will Ansprüche gegen Etihad prüfen

Er habe das Wirtschaftsprüfungsunternehmen PwC beauftragt, "eventuelle Haftungsansprüche gegen Organe des Konzerns zu prüfen", sagte Flöther. Diese Prüfung erfolge für einen Zeitraum bis zehn Jahre vor der Insolvenzeröffnung. Der wichtigste Vermögenswert in diesem Verfahren seien aber Ansprüche gegen Etihad. Eine von dieser staatlichen Fluggesellschaft der Vereinigten Arabischen Emirate einst abgegebene Zahlungszusage für Air Berlin halte er für eine "handfeste Patronatserklärung", für die man die Eigentümer haftbar machen könne, erklärte Flöther. Am Samstag jährt sich das Datum des letzten Air Berlin-Flugs.

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