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Wirtschaft: Interesse an privater Altersvorsorge steigt

KÖLN .Die deutschen Lebensversicherer erwarten auch 1999 angesichts knapper gesetzlicher Rentenkassen und steigender Bereitschaft der Bürger zur privaten Vorsorge ein deutliches Wachstum.

KÖLN .Die deutschen Lebensversicherer erwarten auch 1999 angesichts knapper gesetzlicher Rentenkassen und steigender Bereitschaft der Bürger zur privaten Vorsorge ein deutliches Wachstum.Die Beitragseinnahmen werden voraussichtlich um fünf Prozent steigen, sagte der Vorsitzende des Hauptausschusses Leben im Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV), Gerhard Rupprecht, am Dienstag in Köln.Im ersten Quartal 1999 seien die Einnahmen um 7,7 Prozent auf 27,1 Mrd.DM (13,9 Mrd.Euro) geklettert.

1998 gaben die Deutschen vier Prozent mehr als im Vorjahr für private Altersversorgung, Absicherung bei Berufsunfähigkeit und Hinterbliebenenschutz aus.Damit seien die Beitragseinnahmen auf 102,7 Mrd.DM gestiegen, sagte Rupprecht.Trotz schwierigen Umfelds wie hoher Arbeitslosigkeit und stagnierender Einkommen habe sich das Neugeschäft der Lebensversicherer um 6,4 Prozent auf 20,8 Mrd.DM verbessert.Ende 1998 wurde ein Bestand von 85 Millionen Lebensversicherungsverträgen gezählt.Kräftig gestiegen seien auch die ausgezahlten Versicherungsleistungen.Sie wuchsen um 8,8 Prozent auf 78,7 Mrd.DM.

Eine besonders starke Stellung hat Rupprecht zufolge die private Rente.Während 1980 nur 1,3 Prozent der neu abgeschlossenen Versicherungsverträge Rentenversicherungen waren, lag die Zahl 1998 bei mehr als 14 Prozent.Auch die Berufsunfähigkeitsversicherung sei zunehmend gefragt.Mit 103 500 Policen seien im vergangenen Jahr mehr als doppelt so viele Verträge abgeschlossen worden wie 1997.Eine wichtige Rolle spielen die Lebensversicherer auch in der betrieblichen Altersversorgung.So habe sich etwa der Bestand an Direktversicherungen, die vor allem bei kleinen und mittleren Unternehmen abgeschlossen würden, in den vergangenen 25 Jahren vervierfacht.Für Arbeitnehmer, die ihre Direktversicherung durch Gehaltsumwandlung finanzierten, habe die Steuerreform seit April allerdings zu einer höheren individuellen Lohnsteuer und einer fühlbaren Nettolohnkürzung geführt.Die betriebliche Altersversorgung müsse dringend aus ihrem "Schattendasein" herausgeführt werden.Von einer Pensionsfondsrichtlinie, die die EU-Kommission noch in diesem Jahr vorlegen wolle, erhofft sich der Verband entsprechende Impulse.

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