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Internet: ''Freenet hat uns hinters Licht geführt''

Der Internet-Anbieter United Internet will die Übernahme des Mobilfunkers Debitel durch den Konkurrenten Freenet blockieren. Vorstandschef Ralph Dommermuth äußerte sich erstmals öffentlich zu seiner gescheiterten Übernahme von Freenet.

Ralph Dommermuth, Chef des Internet-Anbieters United Internet zieht jetzt alle Register: Die Übernahme des Mobilfunkanbieters Debitel durch den Konkurrenten Freenet will er nun auf juristischem Weg verhindern. In einem Interview mit dem "Handelsblatt" sagte er:  "Wir haben einen Antrag auf einstweilige Verfügung gestellt, die die Ausgabe neuer Aktien zur Finanzierung des Debitel-Kaufs unterbinden soll."

United Internet wollte Freenet kaufen und hatte sich gemeinsam mit dem Mobilfunk-Unternehmen Drillisch bereits gut 25 Prozent der Aktien gesichert. Doch Freenet-Chef Eckhardt Spoerr übernahm seinerseits den Rivalen Debitel vom Finanzinvestor Permira. "Herr Spoerr hat uns hinters Licht geführt. Das ist uns so passiert, da stehe ich zu. Damit ist das Thema für mich durch", sagte Dommermuth der Zeitung. Als Freenet-Aktionär habe er aber ein Interesse daran, dass sich die Aktie gut entwickle und nicht weiter an Wert verliere. "Wir wollen im Interesse aller Freenet-Aktionäre den Debitel-Deal verhindern", heißt es weiter. Letztlich nütze die Übernahme von Debitel nur dem bisherigen Eigentümer Permira. "Sie laden ihre lahme Ente bei den Freenet-Aktionären ab", so Dommermuth.

Durch den Zusammenschluss Freenet-Debitel entstünde mit knapp 19 Millionen Kunden der drittgrößte Mobilfunkkonzern in Deutschland nach Vodafone und T-Mobile. Freenet will Debitel als Gegenleistung den Erwerb von 32 Millionen neuen Freenet-Aktien sowie ein langfristiges verzinsliches Darlehen in Höhe von 132,5 Millionen Euro gewähren. Debitel würde mit einem Schuldenstand von rund 1,14 Milliarden Euro übernommen. (sgo/dpa/AFP)

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