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Internetnutzer: Das Vertrauen zu Behörden und Firmen sinkt

Internetnutzer sind durch US-Spähskandal verunsichert. Stiftung Warentest lobt Datenschutz der Telekom.

Berlin - Die US-Spähaffäre hat einer aktuellen Studie zufolge in Deutschland das Vertrauen der Internetnutzer deutlich schwinden lassen. Die Zahlen seien ein Alarmsignal, sagte Dieter Kempf, Präsident des IT-Branchenverbands Bitkom, am Donnerstag. Vor allem das Misstrauen gegenüber staatlichen Stellen sei deutlich gewachsen. Kempf forderte eine rasche politische Aufklärung. Je länger die sich hinziehe, desto größer werde der Vertrauensverlust.

Wenn es um den Umgang mit persönlichen Daten im Netz geht, vertrauen der repräsentativen Umfrage zufolge 58 Prozent der Internetnutzer Staat und Behörden wenig oder überhaupt nicht. Vor zwei Jahren hätten noch mehr als die Hälfte der Befragten starkes oder sehr starkes Vertrauen in staatliche Stellen gehabt. Gar kein Vertrauen haben demnach 20 Prozent der Befragten, zwei Jahre zuvor seien es noch 11 Prozent gewesen.

Besonders deutlich werde diese Veränderung beim Blick auf jene, die ihre persönlichen Daten insgesamt für völlig unsicher halten, sagte Kempf. Vor zwei Jahren waren das zwölf Prozent der Nutzer. Dieser Wert hat sich mit 27 Prozent nun mehr als verdoppelt.

Auch Unternehmen würden skeptischer beurteilt. Die Verunsicherung der Nutzer könne sich mittelfristig negativ auf die gesamte Wirtschaft auswirken, befürchtet Kempf. „Wir sorgen uns vor allem, weil eine Volkswirtschaft, die in puncto IT einen Gang zurückschaltet, zwangsläufig an Wettbewerbsfähigkeit verliert.“ Der Bitkom sieht es als ein gesellschaftliches Manko, wenn die Menschen etwa mit dem Verzicht auf Clouddienste reagierten.

Die Stiftung Warentest rät Verbrauchern zu einem vorsichtigen Umgang mit Datenspeicherdiensten im Internet – auch vor dem Hintergrund der US-Spähaffäre. In einem aktuellen Vergleich von 13 Speicheranbietern habe keines der Angebote mit den Noten „gut“ oder „sehr gut“ abgeschnitten, heißt es in der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift „Test“. Es gebe aber eine Reihe von Diensten, deren Angebote befriedigend seien.

Testsieger wurden unter anderem die Deutsche Telekom mit ihrem Mediencenter sowie der Schweizer Anbieter LaCie mit Wuala. Als einziger US-Anbieter habe Dropbox mit „befriedigend“ abgeschnitten. Auch GMX, Strato und Web.de schnitten „befriedigend“ ab. dpa/AFP

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