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Wirtschaft: Intershop: Die Jenaer Software-Firma streicht ein Drittel der Stellen in den USA

Die Jenaer Software-Firma Intershop will in den USA fast ein Drittel ihrer Stellen streichen. "Wir sind entschlossen, die Effizienz weltweit zu verbessern, um möglichst schnell wieder profitabel zu werden", teilte Vorstandschef Stephan Schambach am Sonnabend mit.

Die Jenaer Software-Firma Intershop will in den USA fast ein Drittel ihrer Stellen streichen. "Wir sind entschlossen, die Effizienz weltweit zu verbessern, um möglichst schnell wieder profitabel zu werden", teilte Vorstandschef Stephan Schambach am Sonnabend mit. Der Konzern gab zugleich den Start eines globalen Restrukturierungsprogramms bekannt. "Wir wollen Vertrieb und Beratung in den USA stärken", sagte Finanzvorstand Wilfried Beeck. Der Aktienkurs war zu Jahresbeginn eingebrochen, nachdem der US-Umsatz hinter den Erwartungen zurückblieb und hohe Verluste im vierten Quartal bekannt wurden.

In der ersten Phase des Programms will Intershop in den USA rund 80 von 256 Mitarbeitern entlassen. Der Software-Spezialist plant zudem, weltweite Funktionen zusammenzulegen. Die US-Organisation soll stärker auf Umsatz bringende Aktivitäten konzentriert werden. "Der US-Markt ist ein Bestandteil unserer globalen Wachstumsstrategie", erklärte Schambach. "Die Reorganisation wird uns helfen, uns dort noch stärker auf den Vertrieb im Enterprise-Markt zu konzentrieren, eine bessere Durchdringung unserer Schlüsselmärkte zu erreichen und unser Netzwerk von strategischen Partnern auszubauen." Bei den Entlassungen würden einvernehmliche Lösungen gesucht, sagte Beeck. Der Vertrieb werde nicht verkleinert.

Am 31. Januar will Intershop Genaueres bekannt geben und die Ergebnisse für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2000 veröffentlichen. Intershop, eines der Index-Schwergewichte am Neuen Markt, hatte die Börse Anfang Januar mit einer Gewinn- und Umsatzwarnung und roten Zahlen für das vierte Quartal geschockt. Viele Kunden hätten ihre E-Commerce-Investitionen auf 2001 verschoben. Die Aktie war um mehr als 70 Prozent eingebrochen und hatte den Kurs anderer Software-Titel mitgerissen. Für 2000 wird der Nettoverlust des Konzerns voraussichtlich bei 37 bis 39 Millionen Euro (bis zu 76,3 Millionen Mark) liegen. Beim Umsatz wird ein Wachstum von 165 Prozent auf bis zu 123 Millionen Euro erwartet.

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