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Wirtschaft: Intertainment-Aktionäre zittern weiter

Die Aktionäre der Intertainment AG müssen weiter zittern, ob der am Neuen Markt notierte Filmrechtehändler die seit Monaten andauernden Turbulenzen überlebt. Völlig unklar ist vor allem, wie viel Geld das Münchner Unternehmen noch in der Kasse hat und welche Summe das Geschäft momentan verschlingt.

Die Aktionäre der Intertainment AG müssen weiter zittern, ob der am Neuen Markt notierte Filmrechtehändler die seit Monaten andauernden Turbulenzen überlebt. Völlig unklar ist vor allem, wie viel Geld das Münchner Unternehmen noch in der Kasse hat und welche Summe das Geschäft momentan verschlingt. Vorstandschef Rüdiger Baeres und Finanzvorstand Achim Gerlach verweigerten am Montag auf der Bilanzpressekonferenz in München jede Aussage zum derzeitigen Geschäftsverlauf. Die Manager wollten auch keine Prognose für 2002 abgeben. Zum Jahreswechsel waren nur noch rund 14 Millionen Euro liquide Mittel in der Kasse.

Im vergangenen Jahr war die Medienfirma mit 86,8 Millionen Euro in die roten Zahlen gerutscht. Der Grund für das katastrophale Ergebnis: Intertainment musste sein Filmvermögen radikal im Wert berichtigen und die Vorsorge für einen Rechtsstreit mit Franchise Pictures in den USA erhöhen. Ende April erhöhte Intertainment Abschreibungen, Wertberichtigungen und Rückstellungen gegenüber dem ersten Quartal 2001 um 109,3 Millionen Euro auf 142,4 Millionen Euro. Weil Filme, die von der Auseinandersetzung mit Franchise Pictures betroffen sind, nicht vermarktet werden konnten, brach der Umsatz um zwei Drittel auf 31,1 Millionen Euro ein.

Für Beratung und Anwaltskosten musste Intertainment bis jetzt sechs Millionen Euro zahlen. Weitere 3,5 Millionen Euro werden in diesem Jahr noch dazu kommen, schätzt Baeres. Intertainment wirft seinem früheren Partner vor, überhöhte Produktionsbudgets abgerechnet zu haben. Ein Ende des Streits ist nicht in Sicht: Prozesstermin ist erst im November. Gegen das Urteil ist Berufung möglich, so dass sich eine Lösung bis ins kommende Jahr hinziehen könnte. Zur Höhe der Summe, mit der Intertainment im Falle eines Sieges rechnen könnte, sagte Baeres nichts.

Alle Hoffnungen der Firma richten sich derweil auf das kommende Jahr: Im Frühjahr 2003 soll ein zusammen mit Star-Regisseur Arnold Kopelson produzierter Film endlich wieder für Geld in den Kassen sorgen. Die Frage, mit welchen Streifen Intertainment in der Zwischenzeit Geld verdienen kann, wollte der Vorstand gestern nicht beantworten.

An der Börse legte die Intertainment-Aktie am Montag im Handelsverlauf dennoch rund fünf Prozent auf 1,20 Euro zu. Die wenigen Analysten, die das Papier beobachten, raten von einem Kauf ab.

jojo

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