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INTERVIEW: „Telemedizin für das Land“ Charité-Oberarzt Friedrich Köhler

Herr Köhler, was ist Fontane?Ein telemedizinisches Forschungsprojekt in Nordbrandenburg.

Herr Köhler, was ist Fontane?

Ein telemedizinisches Forschungsprojekt in Nordbrandenburg. Wir versuchen, im ländlichen Raum die Versorgung für Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz so hinzubekommen wie in einer Metropole. Auf dem Land trägt der Hausarzt die Hauptlast der ambulanten Betreuung von Patienten auch mit komplizierten Herzerkrankungen. Hier setzen wir an, indem wir den Hausarzt telemedizinisch in der Betreuung seiner kardiologischen Risikopatienten unterstützen.

Und wie machen Sie das?

Wir haben jetzt die technische Entwicklungsphase hinter uns und testen an gesunden Probanden die Technologie. Kurz gesagt funktioniert das so: Die Patienten haben einen Koffer mit den erforderlichen Messgeräten zu Hause, etwa für EKG und Blutdruck. Die Daten werden täglich erfasst und in höchstens einer Minute und unabhängig von der Entfernung in die verbundene Klinik gesendet.

Und wenn das Mobilfunknetz dicht ist?

Zu unseren Partnern gehört neben dem Hasso-Plattner-Institut auch die Telekom, die den vorrangigen Transport unserer Daten sichert. Ein anderer Partner ist die Firma GetemedAG in Teltow, die die Geräte für den Patienten zu Hause liefert.

Und was macht die Charité?

Wir kommen jetzt in die klinische Projektphase und wollen in der Studie 1500 Patienten einschließen und davon die Hälfte telemedizinisch mitbetreuen. Das wird eine der größten klinischen Studien, die es bislang in der Telemedizin gegeben hat. Das Projektvolumen beträgt 21 Millionen Euro, bis 2015 wollen wir fertig sein.

Das Interview führte Alfons Frese.

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