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Investitionsstandort: US-Firmen lieben Deutschland

Die Bundesrepublik ist nach wie vor eine Top-Adresse – aber China liegt noch davor.

Für amerikanische Unternehmen ist Deutschland nach China der zweitwichtigste Investitionsstandort. In einer Umfrage der Amerikanischen Handelskammer Amcham vom Dienstag gaben 27 Prozent der Firmen an, in den nächsten Jahren vor allem in der Bundesrepublik investieren zu wollen – für China entschieden sich 36 Prozent. Auf andere einstmals oder vermeintlich aufstrebende Regionen – Osteuropa, Indien, Frankreich – entfielen nur wenige Nennungen. „Osteuropa fällt in den Augen der Unternehmen ab“, sagte Daniel Stelter von der Unternehmensberatung Boston Consulting Group, die die Befragung vornahm, in Berlin.

Die Amerikaner wollen ihr Geld in der Bundesrepublik investieren, weil sie von der Qualität des Standortes angetan sind. 53 Prozent der Firmen finden, dass sich die Rahmenbedingungen in den vergangenen zwölf Monaten verbessert haben – bei der gleichen Befragung vor einem Jahr waren nur 23 Prozent dieser Meinung gewesen. Als Vorteile nannten sie vor allem die Kurzarbeit, die sich 2009 in der Krise bezahlt gemacht habe, aber auch Lohnzurückhaltung, Arbeitsmarktreformen und Steuersenkungen.

Unter den 107 Unternehmen, die für einen Jahresumsatz von rund 120 Milliarden Dollar stehen, finden sich Adressen wie Ford, McDonald’s, Ebay, General Electric oder Coca-Cola. Gleichwohl machen sie Kritikpunkte in Europa aus: Die hohe Verschuldung der Staaten (81 Prozent) und der Privatsektors (61 Prozent) sowie die labile Lage der Banken (48 Prozent) nennen die Manager als ungelöste Probleme auf dem Kontinent.

Die Wertschätzung der Firmen spiegelt sich in den Plänen für dieses Jahr wider: 58 Prozent der Befragten planen höhere Investitionen als 2010, 51 Prozent wollen mehr Personal einstellen. Mit einem steigenden Umsatz ihrer Deutschland-Dependancen rechnen sogar 87 Prozent.

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