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Investivlohn: "Im Grunde der reine Wahnsinn"

Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) hat vor der in der Koalition diskutierten verstärkten Beteiligung von Mitarbeitern an ihren Unternehmen gewarnt.

Berlin - "Der konventionelle Investivlohn hört sich gut an, ist aber im Grunde der reine Wahnsinn", sagte DIW-Forschungsdirektor Gert Wagner der "Berliner Zeitung" . "Die Arbeitnehmer tragen plötzlich nicht nur das Risiko des Jobverlustes, sondern auch noch das des Kapitalverlustes", sagte er weiter. Die Mitarbeiter würden zwar Geld im eigenen Unternehmen anlegen, hätten aber keine Kontrolle über die Unternehmensentscheidungen. Wagner äußerte zugleich die Befürchtung, dass Mitarbeiterbeteiligungen in Zukunft verstärkt gegen Tariflohn-Erhöhungen ausgespielt werden könnten. "Wenn die Vermögenskomponente zu Lasten des Direktlohns geht, ist für den Arbeitnehmer gar nichts gewonnen", sagte er.

Die CDU hatte auf ihrem Parteitag in Dresden vor zwei Wochen eine verstärkte Förderung des Investivlohns beschlossen. Die SPD hatte sich grundsätzlich einverstanden mit dieser Form der Entlohnung gezeigt. (tso/AFP)

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