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Die Menschen sind auf der Flucht vor den islamistischen Terroristen, und die Ölmärkte werden immer nervöser.

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Irak-Krise: Isis treibt den Ölpreis

Mit großer Nervosität wird auf dem internationalem Ölmarkt die Eskalation der Krise im Irak beobachtet. Seit Tagen ziehen die Ölpreise an. Der Irak ist eines der wichtigsten Ölförderländer.

Die schweren Kämpfe im wichtigen Förderland Irak haben die Ölpreise weiter nach oben getrieben. Nach dem starken Preissprung vom Vortag legten die Notierungen weiter leicht zu. Der Preis für ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli erreichte am Freitag zeitweise mit 114,69 Dollar den höchsten Stand seit neun Monaten.

Der Ölmarkt reagiert seit Tagen mit großer Nervosität auf die Kämpfe im Irak, einem Mitglied der Organisation erdölexportierender Länder (Opec). Auch die Investoren an den Devisen- und Aktienmärkte zeigten sich besorgt. Die Unruhen im Irak trieben Anleger in als sicher geltende Währungen wie den US-Dollar. Auf den Aktienmärkten in Europa kam es zu Verlusten.
Der Preis für US-Rohöl erhöhte sich am Freitag zeitweilig um 50 Cent auf 107,03 Dollar. In der vergangen Nacht war er in der Spitze bis auf 107,68 Dollar geklettert und hatte damit den höchsten Stand seit September erreicht.
Das Land zählt neben Saudi-Arabien zu den Staaten mit den größten Ölvorräten der Welt. In den vergangenen Tagen hatten Kämpfer der radikal-islamischen Terrorgruppe Isis überraschend schnell große Gebiete im Norden des Förderlandes unter ihre Kontrolle gebracht.
Meldungen zufolge sollen sich die Kämpfer weiter auf dem Vormarsch in Richtung der irakischen Hauptstadt Bagdad befinden.
„Angesichts der aktuellen Sicherheitslage ist es schwer vorstellbar, dass die Ölproduktion im Norden des Irak in absehbarer Zeit zurückkehren wird“, erklärten Rohstoffexperten der Commerzbank. Die Produktion im Süden des Landes, die mit etwa 90 Prozent den Löwenanteil der irakischen Ölexporte ausmacht, soll von den Kämpfen bislang noch nicht beeinträchtigt sein. Laut Commerzbank zeigt aber die Nervosität am Ölmarkt, dass auch die Ölproduktion im Süden nicht mehr als sicher eingeschätzt wird. Generell gilt unter Fachleuten: Sollte es im Irak zu großen Angebotsausfällen an Rohöl kommen, könnten diese durch das Opec-Kartell kaum ausgeglichen werden.
Der Preis für Opec-Rohöl legte zuletzt zu. Nach Berechnungen des Opec-Sekretariats vom Freitag kostete ein Barrel am Donnerstag im Durchschnitt 107,39 US-Dollar. Das waren 1,19 Dollar mehr als am Mittwoch. Die Opec berechnet ihren Korbpreis auf Basis der zwölf wichtigsten Sorten des Kartells. dpa

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