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Wirtschaft: Irans letzte Chance

Der iranische Chefdelegierte der Internationalen Atomenergiebehörde hat in der vergangenen Woche davor gewarnt, den Iran zu sehr unter Druck zu setzen. Das könne „überraschende, unerwartete Konsequenzen“ haben, sagte er.

Der iranische Chefdelegierte der Internationalen Atomenergiebehörde hat in der vergangenen Woche davor gewarnt, den Iran zu sehr unter Druck zu setzen. Das könne „überraschende, unerwartete Konsequenzen“ haben, sagte er. Das nennt man Chuzpe. Denn ein vertraulicher neuer Bericht der Behörde nährt den Verdacht, dass der Iran Atomwaffen entwickelt. Der Bericht erwähnt Spuren stark angereicherten, waffenfähigen Urans in dem iranischen Kraftwerk in Natanz. Zudem würden dort Tests durchgeführt, so der Bericht, die nur der Atomwaffenforschung dienen könnten. Damit bleiben weiterhin Diskrepanzen zwischen den Aussagen des Irans und den Ergebnissen der Atombehörde.

„Die USA sind überzeugt, dass die Fakten genügen, dem Iran die Nichteinhaltung der Abmachungen vorzuwerfen", sagte Kenneth Brill, der USChefdelegierte der Atombehörde. Dennoch erhalte der Iran „eine letzte Chance, die Ausflüchte zu beenden“, bevor sich die USA an den UN-Sicherheitsrat wenden werden, so Brill. Doch wenn die Fakten für die Nichteinhaltung sprechen, wieso geben die Amerikaner dann Teheran noch eine Chance? Vermutlich, weil Russland und andere Mitglieder der Atomenergiebehörde den direkten Weg über den Sicherheitsrat nicht mitgehen würden. Der Sicherheitsrat schien nicht gerade begeistert zu sein, den Konfrontationskurs sofort einzuschlagen.

Eine Resolution der Atombehörde, die eine „Beendigung aller weiteren Urananreicherungen“ fordert, wird von den USA unterstützt. Deutschland, Frankreich und Großbritannien lehnen dies ab. Die Resolution verlangt zudem, dass „der Iran sicherstellt, dass der Atomenergiebehörde meldungspflichtige Materialien, Einrichtungen und Aktivitäten gemeldet werden“. Ob die Iraner dem Folge leisten werden, bleibt abzuwarten.

Israel äußert Bedenken und deutet einen Militärschlag an, um den Iran von der Entwicklung von Atomwaffen abzuhalten, falls die USA und die UN untätig blieben. Bereits 1981 hatten die Israelis mit einen Bombenangriff auf einen irakischen Reaktor Saddam Hussein von der Entwicklung von Atomwaffen abgehalten. Dafür schuldet die Welt Israel etwas, was jedoch nie wirklich anerkannt wurde. Der Iran darf nicht den selben Weg gehen wie Nordkorea oder der Irak.

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