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Wirtschaft: IT-Branche sieht das Ende der Flaute

Zwei Prozent Wachstum in 2004 EU berät über Software-Patente

Berlin/Straßburg (msh/dpa). Die Informations und Telekommunikationsbranche hat nach Ansicht des Branchenverbandes Bitkom in Deutschland die Talsohle erreicht. Nach einer „schwarzen Null“ im laufenden Jahr werde die Branche 2004 wieder um zwei Prozent auf 134 Milliarden Euro wachsen, sagte Bitkom-Präsident Willi Berchtold am Dienstag in Berlin. Angetrieben werde der Zuwachs durch neue Software-Anwendungen und Telekommunikationsdienste. Besonders dynamisch sollen Internetdienste mit plus 13 Prozent und der Mobilfunk mit sieben Prozent wachsen. Damit könne das weiterhin schwache Geschäft mit Hardware ausgeglichen werden, das im kommenden Jahr noch einmal um ein Prozent sinken soll.

Nach Jahren hoher Wachstumsraten war die IT- und Telekommunikationsbranche im vergangenen Jahr erstmals ins Minus gerutscht – der Umsatz sank in Deutschland um 2,7 Prozent. Wegen der Wirtschaftskrise hielten sich besonders Unternehmen mit Investitionen in neue Computertechnik zurück. Laut Berchtold werde sich das in den kommenden zwei Jahren ändern: „Viele Firmen haben bei der Ausstattung mit IT-Technik erheblichen Nachholbedarf.“ Von der Bundesregierung forderte er in einem Zehn-Punkte-Programm mehr Engagement für Innovationen.

Der Bitkom spricht sich auch für ein besseren Schutz der Urheberrechte aus. Mit Blick auf die geplante EU-Richtlinie zur Patentierung von Software warnte der Verband vor der Zulassung so genannter Trivialpatente, die keine technische Erfindung beinhalten. Viele kleine und mittlere Software-Firmen und die Nutzer offener Software wie Linux wehren sich gegen die neue EU-Richtlinie. Sie fürchten, dass die Patentierung von Programmen hohe Kosten verursacht und die großen Konzerne die Patente nutzen könnten, um die Märkte abzuschotten.

Am Dienstag war die Richtlinie über „die Patentierbarkeit computerimplementierter Erfindungen“ im Europaparlament in Straßburg diskutiert worden. Die britische Berichterstatterin Arlene McCarthy sagte, die Richtlinie erhöhe den Rechtsschutz der europäischen Wissenschaftler und Firmen. Die Fraktion der Europäischen Linken lehnt die Novelle ab. Am Mittwoch stimmt das EU-Parlament über die Richtlinie ab.

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