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IT-Dienstleister: Interessenten für Strato gesucht

Freenet steht vor Verkauf des Berliner IT-Dienstleisters. Den Aktienkursen tut das gut.

Berlin - Spekulationen über einen geplanten Verkauf der Berliner IT-Dienstleistungstochter Strato haben die Aktie von Freenet am Freitag kräftig steigen lassen. Zeitweise legte das Papier des Telekommunikationsanbieters um fast zwölf Prozent zu. Verschiedene Medien hatten berichtet, der Verkaufsprozess solle noch im Juni eingeleitet werden. Ein Sprecher von Freenet sagte, das Unternehmen wolle zu Spekulationen keine Stellung nehmen. Freenet hatte allerdings bereits in der Vergangenheit erklärt, dass das Geschäft von Strato nicht mehr zum Kerngeschäft des Unternehmens gehöre.

Freenet will sich auf den Mobilfunk konzentrieren und hatte zuletzt auch sein DSL-Geschäft für 123 Millionen Euro an United Internet verkauft. Da das Geschäft von Strato jedoch sehr profitabel ist, hat Freenet hier keinen Handlungsdruck.

Strato wurde 1997 gegründet. Freenet hatte das Unternehmen 2004 von der Berliner Teles AG für 132 Millionen Euro gekauft. Strato betreibt zwei Rechenzentren in Berlin und Karlsruhe und bietet verschiedene Dienstleistungen wie den Betrieb von Webseiten (Web-Hosting), Werkzeuge zum Gestalten von Internetauftritten, Lösungen für Onlineshops und Software zur Miete an. Zwei Drittel der 1,35 Millionen Kunden sind Privatleute, ein Drittel kleine und mittelständische Firmen. Mit seinen inzwischen 485 Beschäftigten, die ganz überwiegend in Berlin arbeiten, setzte Strato im ersten Quartal dieses Jahres 22,8 Millionen Euro um und erzielte einen Rohertrag von 18,6 Millionen Euro.

Auch in der Wirtschaftskrise läuft das Geschäft von Strato offenbar gut. „Kein Unternehmen schafft in der Krise seinen Internetauftritt ab“, sagte ein Unternehmenssprecher. Zudem seien die monatlichen Belastungen für die Kunden relativ gering. Strato profitiere viel mehr davon, dass Unternehmen in der Krise bestrebt seien, Geld zu sparen, und IT-Dienstleistungen auslagerten.

Über die möglichen Käufer von Strato wurde zunächst nichts bekannt. Ein Sprecher von United Internet sagte, „wenn uns Strato angeboten würde, würden wir uns das im Interesse unserer Aktionäre anschauen“. Corinna Visser

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