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Wirtschaft: Italien gibt sich zufrieden aber nicht euphorisch

ROM (ens.).

ROM (ens.).Mit Befriedigung aber ohne Euphorie hat Italien die Zeugnisse aus Brüssel aufgenommen, die ein Vorrücken in die erste Euro-Klasse möglich machen.Der hierzulande seit langem erwartete Erfolg mit einer Ermahnung zum Schuldenabbau verbunden wurde, konnte die gute Stimmung nicht trüben.Im Gegenteil, die strenge Zeugnisanmerkung wird der italienischen Regierung helfen, wenn sie ihren rigiden Sparkurs verteidigen muß.In einem Festsaal seines Amtssitzes bezeichnete Regierungschef Romano Prodi, flankiert von seinem Vize Veltroni und den beiden Sparministern Ciampi (Haushalt) und Visco (Finanzen), stolz den 25.März als Beginn eines "großen historischen Prozesses".Anlaß genug für den Ministerpräsidenten, die Italiener einzuladen zum Feiern - "aber ohne in der Wachsamkeit nachzulassen".Von der Besorgnis, mit der gestern das Europäische Währungsinstitut (EWI) auf Italiens hohen Schuldenstand hingewiesen hat, bekommt hierzulande niemand rote Ohren.Man weiß, daß es nicht wie früher weitergehen kann.Die Ermahnung des EWI, die Lösung des Schuldenproblems müsse "für die zuständigen Stellen in Italien weiterhin Priorität" haben, werden diese Stellen beherzigen und vermitteln.Regierungschef Prodi verkündet gern, daß Haushaltssanierung die Voraussetzung für Entwicklung - besonders im Süden Italiens - und für eine aktive Arbeitsmarktpolitik sei.Auch Minister Ciampi hält fest, mit der gemeinsamen Währung breche "kein goldenes Zeitalter", sondern eine Zeit im "Fegefeuer" an.

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