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Wirtschaft: Iveco schließt drei deutsche Werke

1230 Arbeitnehmer betroffen / Hauptstandort ist Ulm.

Berlin - Die starken Lohnkürzungen in den europäischen Krisenländern fangen an, auf Deutschland zurückzuschlagen. Vor zwei Wochen kündigte Fiat-Chef Sergio Marchionne an, dass der Turiner Autokonzern die Investitionen in Europa um eine halbe Milliarde Euro senken will. Davon soll am meisten die Lkw-Sparte betroffen sein, die seit Jahren mit einer heftigen Krise ringt. Fünf europäische Produktionszentren der Fiat-Marke Iveco sollen nun geschlossen werden. In Deutschland stehen damit an den Standorten Ulm, Weisweil und Görlitz rund 1230 Arbeitsplätze auf der Kippe.

Den Kürzungen im mitteleuropäischen Raum stehen stärkere Investitionen in den Krisengebieten der Europäischen Union gegenüber. So plant Iveco 500 Millionen Euro in ein neues spanisches Produktionszentrum zu investieren. „Die Sparpolitik in Europa fällt auf die deutschen Beschäftigten zurück“, kritisierte die IG Metall. Die Gewerkschaft wirft dem Turiner Konzern vor, seine Investitionen zunehmend in den Niedriglohn- ländern der EU zu konzentrieren.

„Die Ersparnisse, die mit der Verlagerung nach Madrid erzielt werden, würden von den zunehmenden Logistik-Kosten unwirksam gemacht“, sagte ein Sprecher des Ulmer Betriebsrats. Sowohl die wichtigsten Zulieferer als auch der wichtigste Absatzmarkt Ivecos sind nämlich in Deutschland. Das Produktionszentrum Iveco-Magirus in Ulm soll nun ein Kompetenz- Standort für Feuerwehrfahrzeuge werden. Dadurch könnte man aber nur 400 der heutigen 1070 Arbeitsplätze retten. Fabio Ghelli

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