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Wirtschaft: IWF korrigiert sich zum

KUALA LUMPUR (mg/HB).Der IWF und Indonesiens Regierung haben am Donnerstag zum vierten Mal seit Ende Oktober die Bedingungen für das 43 Mrd.

KUALA LUMPUR (mg/HB).Der IWF und Indonesiens Regierung haben am Donnerstag zum vierten Mal seit Ende Oktober die Bedingungen für das 43 Mrd.Dollar umfassende Beistandspaket des IWF und einiger Geberländer ausgehandelt.Diesmal fallen die Forderungen des Fonds moderater aus.Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat sich damit an die Realitäten der darniederliegenden Wirtschaft angepaßt.Die Inflationsrate, die im April noch mit 45 Prozent veranschlagt worden war, wird nun auf 80 Prozent geschätzt.Die Wirtschaft soll doppelt so stark schrumpfen, wie im April vorhergesagt; jetzt lautet die Prognose auf minus zehn Prozent.Und der Wechselkurs der Rupiah, die seit dem Ausbruch der Asienkrise 85 Prozent an Wert verloren hat, wird für Ende des Jahres mit 10 000 zum Dollar angegeben; am Donnerstag notierte sie bei 14 800 zum Dollar.Der Währungsfonds und die Regierung von Präsident Habibie bezeichnen die Wiederherstellung der während der Mai-Unruhen zerstörten oder beschädigten Distributionswege für lebenswichtige Güter sowie eine angemessene Lebensmittelversorgung zu stabilen Preisen als wichtigste Ziele.Laut der jüngsten Vereinbarung sollen die staatlich festgelegten Preise für wichtige Lebensmittel und Benzin bis zu einer wirtschaftlichen Erholung nicht weiter angehoben werden.Auf die Regierung kommen hohe zusätzliche Kosten zu, weil die sozialen Ausgaben zur Abfederung der schweren Wirtschaftskrise deutlich auf 7,5 Prozent des BIP angehoben werden.Die Ausgabensteigerung soll zu einem Teil durch eine weitere Streichung großer öffentlicher Bauprojekte freigemacht werden.Außerdem will Indonesien durch den Verkauf staatlicher Anteile an zwölf Firmen 1,5 Mrd.Dollar einnehmen.Den Rest der zusätzlich benötigten Mittel - vier bis sechs Mrd.Dollar - wollen IWF und Indonesien bei internationalen Organisationen und einzelnen Geberländern auftreiben.Damit könnte das Beistandspaket vom vergangenen Oktober auf bis zu 47 Mrd.Dollar anschwellen.Angesichts der desolaten wirtschaftlichen Lage - die Weltbank prognostizierte zu Wochenbeginn für das laufende Jahr 20 Millionen Arbeitslose und 50 Millionen Armutsfälle - sieht der Währungsfonds von einigen seiner rigorosen Forderungen ab.Noch im Januar hatte der Fonds durchgesetzt, daß Subventionen für Lebensmittel und Benzin sowie andere administrierte Güter gestrichen werden.Die darauf folgende Anhebung von Benzin- und Strompreisen löste jene Unruhen aus, die am Ende 1200 Menschenleben forderten und Suharto zum Rücktritt zwangen.

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