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Wirtschaft: IWF: Weltfinanzsystem zu wenig transparent

DÜSSELDORF (aho).Angesichts der Asienkrise fordert der Internationale Währungsfonds (IWF) künftig mehr Transparenz im weltweiten Finanzsystem.

DÜSSELDORF (aho).Angesichts der Asienkrise fordert der Internationale Währungsfonds (IWF) künftig mehr Transparenz im weltweiten Finanzsystem.Wie der geschäftsführende Direktor des IWF, Michel Camdessus, dem Handelsblatt sagte, müsse das die obere Regel aller Reformen sein."Wenn man in einer globalisierten Welt irgendwo eine Schwachstelle hat, kommt es sofort zu einem gewaltigen Problem." Darüberhinaus sei für die neue Architektur des Finanzwesens eine "hervorragende Wirtschaftspolitik" und die "Freiheit der Kapitalbewegungen" notwendig.Insbesondere die privaten Banken und Anleger müßten mehr Verantwortung für ihre Entscheidungen übernehmen.

Im Zuge der Mexiko- und Asienkrise sei klar geworden, daß die Welt neue Formen der Krisenbewältigung brauche, sagte Camdessus.Er setzt deshalb weiter auf Reformen in den betroffenen Ländern; sie müßten weiter privatisieren, funktionsfähige Märkte aufbauen und die Korruption eindämmen.Bei Fehlentwicklungen könne der Währungsfonds allerdings nicht immer rechtzeitig einzelne Länder öffentlich anprangern, weil "der IWF damit die Krise, die er vermeiden will, erst recht beschleunigt", sagte Camdessus.Immerhin seien die Staaten jetzt bereit dem IWF mehr Kompetenzen zu geben.

Dabei seien die Schwierigkeiten noch längst nicht gelöst, meinte Camdessus."Die Probleme der späten neunziger Jahre werden auch die Probleme des neuen Jahrhunderts sein." Insbesondere in Japan dürfte sich die Krise noch verschärfen: "Wir sehen mit der Yen-Abwertung eine weitere Phase." Auch Rußlands Zukunft beurteilt er kritisch: "Das fundamentale Problem Rußlands ist, daß es über keine glaubhaften fiskalpolitischen Regeln verfügt, und über keine Fiskalverwaltung, die die Regiung mit den nötigen Mittlen versieht."

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