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Sony

© AFP

Jahresbericht: Sony schafft die Wende

Nach großen Problemen im vergangenen Jahr meldet sich der japanische Elektronikriese Sony zurück in der Gewinnzone. Dank guter Verkaufszahlen bei der Playstation 3 und Flachbildfernsehern verzeichnete das Unternehmen im abgelaufenen Geschäftsjahr wieder Rekordgewinne.

Fortschritte auf mehreren Krisenbaustellen wecken beim japanischen Elektronikriesen Sony die Hoffnung auf eine vollständige Erholung. Vor allem die Spielesparte soll dank der Playstation 3 noch in diesem Jahr unerwartet aus den roten Zahlen kommen. Zudem ließ die hohe Nachfrage nach Bravia-Flachbildfernsehern und Digitalkameras den Nettoertrag und Umsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr auf Rekordmarken klettern.

Neuer Rekordgewinn, aber Ziele verpasst

Wie Sony am Mittwoch bekanntgab, verdreifachte sich der Reingewinn zum Bilanzstichtag 31. März fast auf 369,4 Milliarden Yen (2,3 Milliarden Euro) bei einem Umsatz von 8,87 Billionen Yen (plus 6,9 Prozent). Der Betriebsgewinn stieg zum Vorjahr um mehr als das Fünf-Fache auf 374,5 Milliarden Yen, der zweithöchste operative Gewinn in der Geschichte des Konzerns. Wegen des festeren Yen und der weltweiten Kursrückgänge an den Börsen verfehlte Sony allerdings sein eigenes Ziel einer operativen Gewinnmarge von fünf Prozent.

Die Aktien des Konzerns, die im vergangenen Jahr am schlechtesten unter Japans größten Herstellern von Unterhaltungselektronik abgeschnitten hatten, stiegen vor Bekanntgabe der Bilanzzahlen um 1,3 Prozent auf 4850 Yen. Der Nettogewinn dürfte nach Schätzung des Konzernriesen im laufenden Geschäftsjahr wieder um 21,5 Prozent auf 290 Milliarden Yen sinken.

Spielesparte im Aufwärtstrend

Einmalige Einnahmen wie der Verkauf von Grundstücksteilen des früheren Firmenhauptsitzes oder des Sony Centers in Berlin aus dem Vorjahr, der Sony Gewinne von insgesamt über 85 Milliarden Yen eingebracht hatte, bleiben in diesem Jahr nämlich aus. Der operative Ertrag soll jedoch dank der erwarteten Erholung der Spiele- und Finanzsparte im laufenden Geschäftsjahr um 20 Prozent auf 450 Milliarden Yen steigen bei einem Umsatz von neun Billionen Yen.

Sony rechnet damit, dass die Spielesparte anders als von Analysten erwartet erstmals seit drei Jahren wieder Gewinne einspielen wird. Zwar hinkt die Playstation 3 hinter der Wii-Konsole des heimischen Rivalen Nintendo hinterher und bescherte Sony in den vergangenen zwei Jahren hohe Verluste. Doch erfolgreiche Einsparungen bei den Herstellungskosten, steigende Verkäufe von Spielesoftware für die Konsole sowie die Einführung eines neuen Modells sorgten dafür, dass die Verluste im vergangenen Jahr deutlich gesenkt werden konnten.

Geschäft mit Finanzdienstleitungen bricht ein

Als Ergebnis reduzierte sich Sonys operativer Verlust um 107,8 Milliarden Yen auf 124,5 Milliarden Yen; in der zweiten Jahreshälfte konnten sogar schwarze Zahlen verbucht werden. In der Kernsparte Elektronik konnte Sony den Betriebsgewinn zwar auf 356 Milliarden Yen mehr als verdoppeln. Dieser dürfte wegen des zum Dollar gestiegenen Yen aber im laufenden Geschäftsjahr 2008/2009 sinken, wie Sony weiter mitteilte. Dennoch rechnet der Konzern damit, dass das Fernsehgeschäft im laufenden Jahr in die Gewinnzone schwenken wird.

Trotz steigender Umsätze mit LCD-TV der Marke Bravia verharrte die TV-Sparte 2007/2008 wegen des andauernden Preisverfalls in der hart umkämpften Branche noch in den roten Zahlen. Mit Kostensenkungen wie dem günstigeren Einkauf von LCD-Panelen und dem Vertrieb billigerer Modelle in Nordamerika und anderen Regionen hofft Sony, dass die Sparte dieses Jahr schwarze Zahlen schreiben wird. Für das Geschäft mit dem DVD-Format Blu-ray, das im abgelaufenen Geschäftsjahr noch rote Zahlen schrieb, rechnet Sony in der zweiten Hälfte des laufenden Geschäftsjahres mit schwarzen Zahlen, hieß es weiter.

Im Filmgeschäft konnte Sony die operativen Einnahmen im vergangenen Geschäftsjahr mit Hilfe von "Spiderman 3" und "Superbad" um 26,5 Prozent auf 54 Milliarden Yen steigern. Für das laufende Jahr rechnet der Elektronikriese jedoch mit einem Rückgang der Gewinne. Die Finanzsparte erlitt allerdings im vergangenen Jahr einen drastischen Rückgang des Betriebsgewinns um 73,1 Prozent auf 22,6 Milliarden Yen. Im laufenden Jahr aber erwartet Sony wieder einen "signifikanten" Anstieg sowohl beim operativen Gewinn als auch bei den Umsätzen. (iba/dpa)

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