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Wirtschaft: Jeder Dritte will die Mark zurück

Bei den Jungen kommt der Euro besser an

Berlin - Zehn Jahre nachdem sich die EU-Staaten für die Einführung des Euro entschieden haben, ist die Gemeinschaftswährung bei vielen Bürgern noch immer nicht akzeptiert. Laut einer aktuellen Umfrage des Bankenverbandes wünscht sich jeder dritte Deutsche die D-Mark zurück.

In der Umfrage, die das Mannheimer Ipos-Institut für den Verband durchgeführt hatte, sprachen sich 34 Prozent der Befragten für eine Abschaffung des Euro und eine Wiedereinführung der Mark aus. 53 Prozent der Befragten machten den Euro direkt und hauptsächlich für die Preissteigerungen der letzten Jahre verantwortlich. „Der Euro ist kein Teuro“, sagt dagegen Manfred Weber, Geschäftsführender Vorstand des Bankenverbandes. Ein großer Teil der Preissteigerungen habe nichts mit dem Euro zu tun, sondern gehe auf die Verteuerung von Energie und Nahrungsmitteln zurück. Zudem sei die Inflation seit Beginn der Währungsunion mit durchschnittlich zwei Prozent vergleichsweise gering ausgefallen.

Vor zehn Jahren, in der Nacht auf den 3. Mai 1998, hatten die Staats- und Regierungschefs der EU die Einführung des Euro beschlossen. Am 1. Januar 1999 wurde er im bargeldlosen Zahlungsverkehr eingeführt. Seit 2002 hat er auch beim Bargeld die Mark abgelöst.

Laut Umfrage wird der Euro vor allem von jungen und gebildeten Menschen angenommen. So wünschen sich bei den 18- bis 24-Jährigen nur 24 Prozent die Mark zurück. Auch unter den Hochschulabsolventen waren es lediglich zehn Prozent. Bei den Befragten mit Hauptschulabschluss wollen dagegen 45 Prozent den Euro abschaffen und die Mark einführen.

„Bei älteren Menschen ist die D-Mark noch fest verwurzelt“, sagt der Münsteraner Finanzpsychologe Alfred Gebert. Er schätzt, dass jeder zweite Deutsche Euro-Preise noch immer in Mark umrechnet. Gerade bei größeren Anschaffungen sei dies der Fall. Oft präge sich zum Beispiel der Preis für das erste Auto ein Leben lang ein und diene als Vergleichsmaßstab, obwohl die Preise wegen Inflation und technischem Fortschritt eigentlich nicht mehr vergleichbar seien. „Der Mensch ist halt ein Gewohnheitstier und kommt kaum von alten Erfahrungen los.“ stek

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