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Wirtschaft: Jenoptik AG: Lothar Späth mit mutigen Prognosen

In das "Gejammer" über den Neuen Markt oder über die Lage in der Halbleiter-Industrie wollte Lothar Späth nicht einstimmen. Er wage auch für die Zukunft der Jenoptik AG "mutige" Prognosen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Jenaer Konzerns am Montag auf der Bilanzpressekonferenz.

In das "Gejammer" über den Neuen Markt oder über die Lage in der Halbleiter-Industrie wollte Lothar Späth nicht einstimmen. Er wage auch für die Zukunft der Jenoptik AG "mutige" Prognosen, sagte der Vorstandsvorsitzende des Jenaer Konzerns am Montag auf der Bilanzpressekonferenz. Dieses Jahr werde der Umsatz erneut um 25 Prozent und damit auf rund zwei Milliarden Euro steigen. Die Ertragskraft werde um 30 Prozent zulegen.

2000 habe der Jahresüberschuss des Unternehmens, bereinigt um den Verkauf eigener Aktien im Wert von rund 32 Millionen Euro, bei rund 54 Millionen Euro gelegen. Nach Angaben von Späth ist der Jahresüberschuss unbereinigt um 160 Prozent auf 86,6 Millionen Euro gestiegen. Bisher hatte das Untenehmen ein Wachstum von 150 Prozent angegeben. Auch der Umsatz der Jenoptik, die 1991 aus den Resten des "volkseigenen" Zeiss-Kombinats gebildet worden war, stieg um 12,6 Prozent auf rund 1,6 Milliarden Euro.

Späth, der die Jenoptik nunmehr seit zehn Jahren führt, zeigte sich wegen der Auftragslage auch für das laufende Jahr zuversichtlich. Mit rund 1,9 Milliarden Euro habe der Auftragsbestand im Jahre 2000 einen neuen Rekord erreicht. Schon im ersten Quartal 2001 habe man in Jena ein zusätzliches Auftragsvolumen von einer Milliarde Euro in der Konzernsparte Reinraum-Technologien registriert. In dieser Sparte fasst Jenoptik den Bau von Chipfabriken sowie anderen Industrieanlagen zusammen. Zusätzlich hat Jenoptik Späth zufolge Hoffnung auf einen weiteren Auftrag: Jena habe den Zuschlag für den Bau einer Chipfabrik ohne Ausrüstung in Frankfurt an der Oder erhalten. Wie berichtet, will die Communicant Semiconductor Technologies dort eine Chipfabrik bauen, deren Finanzierung jedoch nach wie vor unklar ist. An dem drei Milliarden Mark teuren Projekt sind als Gesellschafter der US-Chiphersteller Intel Corp., das Emirat Dubai und das staatliche Institut für Halbleiterphysik (IHP) engagiert.

Für die Zukunft der Jenoptik setzt Späth auf alle drei Konzernsäulen, die nach der starken Umstrukturierung im vergangenen Jahr übrig geblieben sind: Die mit knapp 1,2 Milliarden Euro umsatzstärkste Sparte Reinraum-Technologie, außerdem die so genannte Sparte Photonics und die VentureCapital-Aktivitäten der Deutschen Effexten- Wechsel-Beteiligungsgesellschaft (DEWB). Die Sparte Photonics umfasst die Herstellung von Vermessungsgeräten für die Autoindustrie bis hin zu Laserinstrumenten, aber auch elektromechanische Systeme, wie sie für Neigetechnik-Züge gebraucht werden. Das internationale Geschäft, das heute fast 60 Prozent vom Umsatz ausmacht, will Jenoptik besonders in China ausbauen. In den vergangenen Jahren hatte DEWB für über die Hälfte der Erträge gesorgt. Zum ersten Mal seit langem waren in diesem Jahr die anderen Konzernbereiche zusammengenommen ertragsstärker.

va

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