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Wirtschaft: Jerini geht an die Börse

Berliner Biotechfirma startet noch im Herbst

Berlin - Das Berliner Biotechnologieunternehmen Jerini hat angekündigt, noch in diesem Herbst an die Börse zu gehen. „Wir werden den Börsengang möglichst bald und sicher noch vor Dezember machen“, sagte Jens Schneider-Mergener, der Vorstandsvorsitzende des Unternehmens aus Berlin-Mitte, am Montag auf einer Telefonkonferenz. Mit den erhofften 40 Millionen bis 60 Millionen Euro will Jerini Vertrieb und Marketing eines neuen Medikaments finanzieren.

Jerini hatte den Börsengang bereits im vergangenen Jahr angekündigt, sich den Zeitpunkt aber vorbehalten. Das Unternehmen steht nicht unter Druck. In mehreren Finanzierungsrunden hat Jerini seit dem Jahr 2000 insgesamt 71 Millionen Euro bei privaten Investoren eingesammelt. Vor gut einem Jahr war mit Epigenomics ein weiteres Berliner Biotechnologieunternehmen an die Börse gegangen, Anfang dieses Jahres folgte die Kölner Biotechfirma Paion. Doch die Aktienkurse beider Firmen notieren heute unter dem Ausgabepreis. Die Finanzierungssituation der deutschen Biotechbranche gilt nach wie vor als schwierig.

Jerini lässt sich dadurch nicht abschrecken: „Wir fühlen uns reif für die Börse und halten eine Platzierung jetzt für den richtigen Schritt, um das Unternehmen weiterzuentwickeln“, sagte Schneider- Mergener. Das Unternehmen strebt eine Notierung im Prime Standard der Frankfurter Börse an. Begleitet wird Jerini dabei von der Deutschen Bank und von Credit Suisse First Boston.

Das Unternehmen hat einen vielversprechenden Medikamentenkandidaten namens Icatibant. Die Zulassung soll 2006 beantragt werden, ein Jahr später könnte das Mittel auf den Markt kommen. Mit Icatibant kann eine genetische Erkrankung, die bei Betroffenen zu wiederkehrenden Anschwellungen verschiedener Körperregionen führt, behandelt werden.

2004 hat Jerini einen Umsatz von rund sieben Millionen Euro verbucht. Nach Angaben von Schneider-Mergener wird das Unternehmen in diesem Jahr noch rote Zahlen schreiben.

Maren Peters

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