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Wirtschaft: Jerini ist jetzt britisch

Übernahme durch Shire fast abgeschlossen

Berlin - Die Berliner Biotechfirma Jerini ist fast komplett in britischer Hand. Das Pharmaunternehmen Shire halte mittlerweile mehr als 93 Prozent der Jerini-Aktien, teilte Jerini am Freitag mit. Die restlichen Anteile wolle Shire in den kommenden Wochen erwerben, sagte eine Sprecherin. Auch der Vorstand wurde ausgewechselt. Neue Chefin ist Theresa Heggie. Sie hatte Jerini-Gründer Jens Schneider- Mergener Anfang Oktober abgelöst.

Insgesamt zahlen die Briten bis zu 370 Millionen für das Berliner Unternehmen, dessen Kernprodukt das Medikament Firazyr (Icatibant) ist. Damit wird eine seltene Krankheit behandelt, die schmerzhafte Schwellungen an Händen und Füßen sowie lebensbedrohliche Erstickungsanfälle auslösen kann. Die EU-Kommission hatte Jerini erst vor einigen Monaten die Erlaubnis erteilt, dieses Medikament in Europa auf den Markt zu bringen. In Deutschland, Frankreich, Belgien und Großbritannien habe der reguläre Verkauf bereits begonnen, teilte Jerini am Freitag weiter mit. In Österreich und Luxemburg werde die Markteinführung Ende des Jahres erwartet.

Was künftig aus den 165 Mitarbeitern in Berlin wird, ist nach wie vor offen. Es sei noch nichts entschieden, sagte die Jerini-Sprecherin. Eine Option ist, dass diese in anderen Forschungsprojekten weiter beschäftigt werden.

In dritten Quartal sank der Jerini-Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um rund 73 Prozent auf 2,5 Millionen Euro. Der Verlust belief sich auf 13,7 Millionen Euro im Vergleich zu 3,4 Millionen Euro in der Vorjahresperiode. Grund waren unter anderem gestiegene Ausgaben im Zuge der Übernahme. ysh

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