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Jobabbau: Altana-Beschäftigte wehren sich

Gegen die Personalabbaupläne beim Pharmaunternehmen Nycomed haben die Arbeitnehmervertreter heftigen Widerstand angekündigt. Der dänische Konzern hatte Altana Pharma übernommen.

Reichenau - Die Arbeitnehmervertreter riefen die Belegschaften zu Protestaktionen am diesem Montag in Konstanz auf. Der dänische Arzneimittelhersteller will nach der Übernahme der Altana Pharma allein in Konstanz 790 Jobs abbauen; weltweit stehen mit 1250 Stellen zehn Prozent aller Jobs auf dem Spiel.

"Wir verlangen Beschäftigungssicherung und einen Standortpakt", sagte Konzernbetriebsrat Rolf Benz. "Wir bezweifeln, dass das Nycomed-Geschäftsmodell tragfähig ist", meinte Wilfried Penshorn von der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie (BCE). Ziel der anstehenden Verhandlungen über einen Interessenausgleich sei es, Kündigungen zu vermeiden. Betriebsrat und Gewerkschaft gehen zudem von einem höheren Personalabbau aus als von Nycomed bekannt gegeben. Insgesamt könnten einschließlich der Leiharbeiter weltweit 2000 Arbeitsplätze wegfallen.

Die tiefsten Einschnitte stehen in Konstanz bevor, wo bei Altana Pharma 1850 Menschen arbeiten, vor allem in der Forschung. Nycomed-Chef Hakan Björklund hatte am Vortag einen Wechsel der Unternehmensstrategie angekündigt. Die neue Nycomed werde die Forschung zurückfahren und mehr Lizenzen für Medikamente einkaufen. Altana dagegen hat stets Arzneien selbst entwickelt, produziert und vertrieben. Die Arbeitnehmervertreter befürchteten, dass Nycomed, schon bisher auf den Vertrieb konzentriert, zu einer reinen Pharma-Verkaufsgesellschaft werde. Nycomed verliere durch die Streichung von Forscherstellen Know-how und werde für Lizenzgeber unattraktiv. (tso/dpa)

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