zum Hauptinhalt
Alina Räther und Mareike Töbeck aus Kiel überzeugten mit ihrem Test von Fahrradklingeln die Jury.

© Stiftung Warentest

"Jugend testet 2015": Stiftung Warentest zeichnet Schüler aus

Blasenpflaster, Bastelscheren und Rabatt-Apps: Knapp 2000 junge Leute haben über 500 Tests eingereicht. Die beiden ersten Preise bekamen Tester von Fahrradklingeln und Online-Sprachtrainern.

Übersteht eine Fahrradklingel ein Bad in der Ostsee? Und nach wie vielen Stürzen gibt sie den Geist auf? Diesen und anderen Fragen gingen Alina Räther und Mareike Töbeck nach. Die beiden Schülerinnen aus Schleswig-Holstein untersuchten mehrere Fahrradklingeln und verglichen unter anderem Klang, Material und Design der Modelle. Sie wollten wissen, wie verlässlich die Klingeln im täglichen Einsatz sind. „Auf einer Radtour haben wir uns gefragt, warum so viele Radler keine funktionierende Klingel haben“, heißt es in ihrem Produkttest. Den hat die Jury von „Jugend testet 2015“ am Mittwoch mit dem auf 2000 Euro dotierten ersten Platz in der Kategorie Produkttests belohnt. Das Ergebnis: Nur rund die Hälfte der Klingeln bekam eine gute Note.

Eigene Erwartungen kritisch prüfen

An dem Wettbewerb, den die Stiftung Warentest seit 1979 ausschreibt, haben mehr als 2000 junge Leute im Alter zwischen zwölf und 19 Jahren teilgenommen. Dabei mussten sie Produkte oder Dienstleistungen ihrer Wahl nach eigens gewichteten Kriterien vergleichen und anschließend einen Testbericht einreichen. Das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz übernahm erneut die Schirmherrschaft des Wettbewerbs, der kritisches Verbraucherverhalten bei den Heranwachsenden fördern will.„Beim Einkauf können Verbraucher solche Tests nicht durchführen. Es ist deshalb wichtig, dass junge Menschen lernen, die eigenen Erwartungen an die Produkte zu überprüfen“, sagte Ulrich Kelber (SPD), Parlamentarischer Staatssekretär im Verbraucherschutzministerium.

Ökologische Gabeln, stumpfe Scheren

Für ihren Test von ökologischem Einweggeschirr und -besteck erhielten sechs Schüler aus Wolfenbüttel (Niedersachsen) den zweiten Preis und konnten sich damit auf 1500 Euro freuen. Sie prüften Palmblatt-Teller ebenso kritisch wie Holzgabeln auf Stabilität und Preis. Das Ergebnis: Umweltfreundliche Alternativen sind zwar teurer – oft aber in ähnlich guter Qualität wie die Plastikprodukte.

Der auf 1000 Euro dotierte dritte Preis ging nach Bremen. Merle Hemmelskamp, Milena Weiershausen und Katharina Essow stellten Bastelscheren auf die Probe. Sie fragten sich, wie schnell die Klingen bei Gebrauch stumpf oder rostig werden und wie viele Papierblätter sich auf einmal schneiden lassen. Dabei fiel den Schülerinnen auf, dass gerade Markenscheren besonders schlecht abgeschnitten haben.

Kelber zeigte sich beeindruckt von der Bandbreite der getesteten Produkte. In den 500 eingereichten Tests untersuchten Schüler unter anderem Blasenpflaster, Tintenkiller und Fruchtfliegenfallen. „Besonders im Internet ist es wichtig, die vielen teils klobigen Produkte zu testen“, sagte der Staatssekretär.

Tests zu Apps und Webseiten

Das geschah in der Kategorie Dienstleistungstests: Die Jury prämierte den Vergleich von kostenlosen Sprachtrainern mit dem ersten Preis. Eine Schülerin aus NRW testete das Angebot im Netz. Nach Bayern gehen der zweite und dritte Preis für den Test von Bildbearbeitungs- und Rabatt-Apps. Wichtig waren hier die Bedienbarkeit, der Funktionsumfang und Fragen des Datenschutzes. Neben den Hauptpreisen vergab die Stiftung Warentest auch Anerkennungspreise und Urkunden. Die nächste Runde startet im September.

Alexander Triesch

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false