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Wirtschaft: Jugendliche wollen mehr über die Wirtschaft lernen Bankenverband zeigt Defizite

der Schulbildung auf

Berlin (sxl). Jugendliche in Deutschland sind interessiert an wirtschaftlichen Zusammenhängen und wünschen sich eine stärkere Wirtschaftsbildung in der Schule. Ihre Finanzgeschäfte nehmen sie gerne selbst in die Hand, wobei die Banken ein durchaus positives Standing haben. Zu diesen Ergebnissen kommt jedenfalls eine Studie des Bankenverbandes, die am Donnerstag in Berlin vorgestellt wurde.

750 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 14 und 24 Jahren hatte die Interessenvertretung der privaten Banken befragt. Wilhelm Bürklin, Mitglied der Geschäftsleitung, sieht in der Studie eine „eindrucksvolle Bestätigung“ der seit langem erhobenen Forderung nach stärkerer Wirtschaftsbildung an den allgemeinbildenden Schulen.

Nach den Ergebnissen der Befragung sind 90 Prozent der Jugendlichen und jungen Erwachsenen mit ihrem eigenen Leben zufrieden. Die positive Lebenssicht zeige sich auch in dem Ziel „im Leben etwas zu leisten“. Entsprechend hoch falle das Interesse für Wirtschaftsthemen aus: Etwa ein Drittel der Jugendlichen (33 Prozent) zeige sich „stark“ (26 Prozent) oder sogar „sehr stark“ (sieben Prozent) interessiert. Für 73 Prozent sei es „wichtig“ oder „sehr wichtig“, Informationen über allgemeine wirtschaftliche Zusammenhänge zu bekommen, also darüber, „wie Wirtschaft funktioniert“. Die gewünschten Informationen erwarteten die Jugendlichen in erster Linie von den Medien (75 Prozent) und von der Schule (55 Prozent). Bei den Schülern sei die Reihenfolge umgekehrt: Hier blickten 72 Prozent erwartungsvoll auf ihre Lehrer in der Schulen und 67 Prozent auf die Medien.

Problem Verschuldung

Die Notwendigkeit einer besseren Wirtschaftsbildung ergebe auch das Bildungsdefizit, das die Studie zutage fördert: „Keine Ahnung von dem, was an der Börse geschieht“ haben danach 59 Prozent aller Jugendlichen. Nur 31 Prozent der Schüler könnten das Prinzip von Angebot und Nachfrage richtig umschreiben, und von dem Begriff „Soziale Marktwirtschaft“ haben 45 Prozent der Schüler „keine bestimmte Vorstellung“. Jene, die sich unter „Sozialer Marktwirtschaft“ und Globalisierung“ etwas vorstellen können, verbinden damit aber etwas Positives (78 beziehungsweise 74 Prozent).

Besser im Bilde sind Jugendliche offensichtlich, wenn es um das eigene Geld geht. Nach der Studie macht es 35 Prozent der jungen Leute regelrecht Spaß, sich um die eigenen Finanzen zu kümmern, und immerhin „eher“ mit Spaß verbinden es weitere 32 Prozent. Zwar seien Jugendliche in ihrem Kaufverhalten spontaner als Erwachsene, aber immerhin legten 48 Prozent „viel“ und 16 Prozent sogar „sehr viel Wert“ auf Sparsamkeit. Sie legen fast ebenso regelmäßig Geld auf die hohe Kante wie die Erwachsenen.

Obwohl es durchaus ein Problembewusstsein beim Thema Verschuldung gebe, steckten immerhin elf Prozent der jungen Erwachsenen im Alter zwischen 18 und 24 Jahren nach eigenen Angaben schon selbst einmal in „ernsten finanziellen Schwierigkeiten“. Genauso viele in diesem Alter haben bereits einmal einen Kredit aufgenommen.

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