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Wirtschaft: Junge Griechen zu 57,9 Prozent ohne Arbeit Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau

Athen - Die griechischen Regierungspolitiker sehen „Licht am Ende des Tunnels“, aber die meisten Menschen sehen schwarz. Die am Donnerstag von der staatlichen Statistikbehörde Elstat veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen für den Monat Oktober 2013 sind eine Hiobsbotschaft.

Athen - Die griechischen Regierungspolitiker sehen „Licht am Ende des Tunnels“, aber die meisten Menschen sehen schwarz. Die am Donnerstag von der staatlichen Statistikbehörde Elstat veröffentlichten Arbeitsmarktzahlen für den Monat Oktober 2013 sind eine Hiobsbotschaft. Mit 27,8 Prozent erreichte die Arbeitslosenquote einen neuen Rekord. Zum Vergleich: Im Durchschnitt der Euro-Zone betrug die Quote 12,1 Prozent. Unter den 15- bis 24-Jährigen erreichte die Quote in Griechenland sogar 57,9 Prozent. Neuere Zahlen hat die Statistikbehörde noch nicht veröffentlicht. Fachleute befürchten aber, dass die Arbeitslosenzahl seit dem vergangenen Oktober weiter angestiegen sein könnte.

Die Arbeitslosenquote hat sich in Griechenland seit Beginn der Krise fast vervierfacht. Im Oktober 2008 betrug sie noch 7,5 Prozent. Damals waren 373 000 Arbeitslose gemeldet. Im Oktober 2013 waren es fast 1,4 Millionen. Weil in Griechenland das Arbeitslosengeld von 360 Euro im Monat nach einem Jahr ausläuft, erhält aktuell nicht einmal jeder fünfte Arbeitslose staatliche Unterstützung.

Die Regierung erwartet 2014 zwar ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts. Auf dem Arbeitsmarkt wird sich diese Wende aber kaum bemerkbar machen. Das griechische Wirtschaftsforschungsinstitut Kepe erwartet für dieses Jahr sogar einen Anstieg der Quote auf nahezu 30 Prozent. Nach Berechnungen des gewerkschaftsnahen Instituts für Arbeit wird es mindestens 20 Jahre dauern, bis die Arbeitslosenquote wieder unter die Zehnprozentmarke sinkt. Gerd Höhler

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