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Der frühere Chef der Firma FlowTex, Manfred Schmider, sitzt am 14.01.2013 in Mannheim (Baden-Württemberg) im Gerichtssaal des Landgerichts.

© dpa

Juristisches Nachspiel: Prozess um Flowtex-Millionen eröffnet

Einer der größten Betrugsfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte hat ein juristisches Nachspiel: Am Montag stand der einstige Chef der Betrugsfirma Flowtex, Manfred Schmider, wieder vor Gericht.

Einer der größten Betrugsfälle der deutschen Wirtschaftsgeschichte hat 15 Jahre nach seiner Aufdeckung ein juristisches Nachspiel in der Schweiz. Vor dem Bezirksgericht in Frauenfeld (Kanton Thurgau) hat am Montag ein Prozess gegen den einstigen Chef der Betrugsfirma Flowtex, Manfred Schmider, seine Ex-Frau, seinen Sohn und seine Tochter begonnen.

Geldwäsche und Veruntreuung

Sie müssen sich unter anderem wegen Geldwäsche und Veruntreuung verantworten. Beschuldigt ist auch ein Schweizer Anwalt der Familie. Ihnen wird vorgeworfen, in Deutschland ergaunerte Vermögenswerte in mehrfacher Millionenhöhe in der Schweiz versteckt und der Insolvenzmasse von Flowtex entzogen zu haben. Die Staatsanwaltschaft fordert Strafen zwischen dreieinhalb Jahren sowie fünf Jahren und fünf Monaten, hohe Geldbußen und den Einzug der Vermögenswerte.

Schaden in Milliardenhöhe

Die von Schmider in Ettlingen bei Karlsruhe gegründete Firma Flowtex hatte mehr als 3000 Spezialbohrgeräte zur unterirdischen Rohrverlegung „verkauft“, von denen die meisten nur auf dem Papier existierten. Der Schaden durch diese Luftgeschäfte belief sich auf 2,6 Milliarden Euro. Schmider - bekannt als „Big Manni“ - saß in Deutschland sieben Jahre in Haft. 2007 kam er frei. Er lebt heute auf Mallorca. Seine Familie war 2002 in die Schweiz umgezogen. (dpa)

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