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Wirtschaft: Kamps AG: Barilla: Familie mit Biss

Die Unternehmensgeschichte von Barilla hat vor 125 Jahren in Parma als italienische Provinz-Historie begonnen. Damals eröffnete Pietro Barilla eine kleine Bäckerei, in der er seine frischgemachte Pasta verkaufte.

Die Unternehmensgeschichte von Barilla hat vor 125 Jahren in Parma als italienische Provinz-Historie begonnen. Damals eröffnete Pietro Barilla eine kleine Bäckerei, in der er seine frischgemachte Pasta verkaufte. Obwohl, oder gerade weil es Nudel-Hersteller in Italien wie Sand am Meer gab, entschied sich Barilla für eine Ausweitung seiner Pasta-Produktion. 1910 bezogen er und 80 Mitarbeiter ein Fabrikgelände in der Via Veneto.

Heute ist das Unternehmen der weltweit größte Pasta-Produzent mit satten Wachstumsraten und einem jährlichen Umsatz von 2,2 Milliarden Euro. Barilla hat mittlerweile Pasta-Weltgeschichte geschrieben: Ob in den USA, in Griechenland oder der Türkei, die "Spaghetti Nummero Cinque" sind in aller Munde. Nun soll auch in Asien italienische Pasta-Kultur salonfähig gemacht werden. Kein einfaches Unterfangen Japaner von "Pasta al dente" zu überzeugen, gibt auch Firmen-Chef Guido Barilla zu. Aber er habe Zeit. Schließlich ist schon seinem Großvater Pietro vor Jahrzehnten gelungen, was in Italien unmöglich schien. Nämlich, dass ein Unternehmen aus dem Norden die südlichen Pasta-Hochburgen Palermo und Neapel einnimmt. "Dank uns ist zumindest die kulinarische Kluft zwischen Nord und Süd überwunden worden. Beim Essen gibt es eben keine Politik, sondern nur Hunger", sagte Pietro Barilla damals.

Für den Nudelhunger sind jetzt seine Enkel Guido, Paolo und Luca zuständig. Sie werden in Italien die drei Musketiere genannt, weil sie zusammenhalten und ebenso angriffslustig sind wie die Helden des Romans von Dumas. In den 90er Jahren eroberten die Barilla-Brüder den deutschen Markt. Unterstützt wurden sie von Steffi Graf, die mit ungewohnt erotischen Posen die Pastalust der Deutschen stimulieren sollte. Dennoch hält Barilla hierzulande nur einen Marktanteil von zehn Prozent - genau wie die Nestlé Nudelmarke Buitoni. Doch Barilla verkauft nicht nur Pasta, sondern auch Backwaren. Das Unternehmen macht mit Keksen und Knäcke (Wasa) mehr Umsatz als mit Fussili und Farfalle. Ein Einstieg bei Kamps wäre da ein großer Wurf.

dro

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