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Wirtschaft: Kamps baut Filialnetz aus

BERLIN (bia).20 Prozent aller in Berlin verkauften Backwaren sollen künftig über die Theken der Ostrowski GmbH gereicht werden.

BERLIN (bia).20 Prozent aller in Berlin verkauften Backwaren sollen künftig über die Theken der Ostrowski GmbH gereicht werden.Dies kündigte die Kamps AG, die Ostrowski zum 1.Oktober übernommen hat, am Donnerstag in Berlin an.Es ist die fünfte Aquisition des börsennotierten Unternehmens aus Düsseldorf in diesem Jahr.Das ehrgeizige Ziel - gegenwärtig hat Ostrowski einen Marktanteil von sechs Prozent - will Kamps unter anderem mit einem größeren Filialnetz erreichen.Ostrowski hat zur Zeit 85 Filialen, die aus eigener Produktion beliefert werden.Die Kapazität der Bäckerei ist allerdings für 150 bis 200 Filialen ausgelegt.Einige unwirtschaftliche Filialen wurden bereits geschlossen.Auch Zukäufe kleinerer Bäckereien in Berlin schloß Kamps nicht aus.Der Vorstand kündigte zudem an, im kommenden Jahr rund zehn Mill.DM in die Produktion und den Vertrieb der Ostrowski-Bäckereien zu investieren.

Kritik übte Vorstandssprecher Heiner Kamps an "der Frische der Berliner Brötchen".Teilweise würden bereits am Abend die Brötchen für den kommenden Tag gebacken, sagte der gelernte Bäckermeister und Konditor.Auch würden die Berliner Kunden ihre Brote lieber von der Industrie als von den Bäckereien kaufen.Bei den Ostrowski-Filialen wolle man deshalb für mehr Frische in den Backregalen sorgen.

Die Ostrowski GmbH wird künftig als operative Tochtergesellschaft geführt.Bei der Übernahme wurden alle rund 700 Mitarbeiter weiterbeschäftigt.Allerdings wolle man in der kommenden Zeit der Konsolidierung - Ostrowski soll ab 1999 keine Verluste mehr schreiben - keine weiteren Stellen schaffen.Angestrebt wird vielmehr, die Filialen in einigen Jahren an interessierte Mitarbeiter zu verpachten.Wie auch schon in den Hamburger Filialbäckereien "Nur Hier", die ebenfalls zu Kamps gehören.

Zu der Gestaltung der Bäckereien sagte Kamps: "Wir sind Bäcker, keine Gastronomen." Größere Sitzcafes der Filialkette wollten sie in den nächsten zwei bis drei Jahren umwandeln in Stehcafes oder aber untervermieten.

Mit der Übernahme von Ostrowski hat Kamps nun endlich den Fuß gefaßt im Berliner Backmarkt.Ein Markt, auf dem der Wettbewerb nach Ansicht Kamps mehr über den Preis als durch die Qualität ausgetragen wird.Kamps ist nun in sechs deutschen Ballungsräumen mit Filialen vertreten.Mit den rund 770 Filialen wird für 1998 ein Umsatz von 430 Mill.DM und ein Betriebsergebnis von 20 Mill.DM angestrebt.Als weitere Ziele nannte Kamps Frankfurt und München.Verhandlungen würden allerdings noch nicht geführt.

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