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Milchbauern

© dpa

Kanzleramt: Milchbäuerinnen beenden Hungerstreik

Der Hungerstreik von sechs Milchbäuerinnen vor dem Berliner Kanzleramt ist nach fünf Tagen zu Ende. Die Frauen begründeten ihre Entscheidung mit der Verantwortung für ihre Familien und der Verschlechterung des eigenen Gesundheitszustands.

"Wir setzen unsere Gesundheit nicht aufs Spiel für die Kanzlerin", sagte eine der Streikenden, die Bäuerin Steffi Butscher aus Fronreute im Allgäu. Die sechs Bäuerinnen waren am Mittwoch in den Hungerstreik getreten, um angesichts des niedrigen Milchpreises einen Krisengipfel bei Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) durchzusetzen.   Auch der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) hatte den Streikenden zu einem Ende ihrer Aktion geraten. "Das Leben muss weitergehen", erklärte der BDM-Vorsitzende Romuald Schaber am Rande einer Kundgebung, zu der sich in Berlin rund 300 Milchbauern versammelt hatten. Obwohl der erhoffte "Milchgipfel" nicht zustande kam, sieht er die Protestwoche in der Hauptstadt als Erfolg. Die öffentliche Resonanz sei "sehr, sehr gut" gewesen. "Die Bäuerinnen gehen gestärkt nach Hause."

Sollte die Bundesregierung bis Juni keine entsprechenden Schritte unternehmen, rief Schaber dazu auf, bei den Europawahlen gegen die regierenden Parteien zu stimmen. "Regierende, die die Zukunft ihrer Bauern preisgeben, sind nicht wählbar, weder von den Bauern noch vom Rest der Gesellschaft", sagte er. Der BDM schließt dabei nach eigenen Angaben sowohl die große Koalition in Berlin als auch die CSU-geführte Regierung in Bayern ein.

Auch der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) rief dazu auf, für Parteien zu stimmen, die für eine Begrenzung der Milchquote sind. Ein höherer Milchpreis für die Bauern sei die "Voraussetzung, um den Naturschutz in der Landwirtschaft voranzubringen", sagte BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning, die ebenfalls an der Abschlusskundgebung zu den Bauern sprach. Unter anderem die Grünen haben bei ihrem Parteitag eine Begrenzung der Milchquote in ihr Programm aufgenommen. (smz/dpa/AFP)  

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