zum Hauptinhalt

Wirtschaft: Kanzlerlob für die Autobranche

Kohl verspricht Investitionen im Straßenbau / Seit Jahresbeginn 14 000 neue Stellen FRANKFURT (MAIN) (ro).Für Bundeskanzler Helmut Kohl haben die Erfolge der deutschen Autobranche Vorbild-Charakter.

Kohl verspricht Investitionen im Straßenbau / Seit Jahresbeginn 14 000 neue Stellen

FRANKFURT (MAIN) (ro).Für Bundeskanzler Helmut Kohl haben die Erfolge der deutschen Autobranche Vorbild-Charakter."Die eindrucksvolle Entwicklung der Automobilindustrie hat Signalwirkung für den Standort Deutschland insgesamt", meinte Kohl am Donnerstag bei der Eröffnung der 57.Internationalen Automobilausstellung (IAA) in Frankfurt.Eine klassische Branche habe "wieder die Nase vorn." Besonders erfreulich sei, daß auch wieder neue Arbeitsplätze entstünden.Die Bundesregierung fühle sich der individuellen Mobilität verpflichtet und sage ein klares Ja zum Auto, meinte Kohl.Dabei seien umweltpolitische Notwendigkeiten und Mobilität kein unauflösbarer Widerspruch.Wer dagegen die Abkehr vom Auto propagiere, "fährt in die Sackgasse" und gefährde Arbeitsplätze und Wachstum."Das Auto ist auch ein Stück gelebte Freiheit", betonte der Kanzler. Vor über 1000 Zuhörern äußerte sich Kohl nicht zu der Frage, ob die Mineralölsteuer erhöht werde.Er sicherte den komplett anwesenden Spitzenmanagern der deutschen Automobilhersteller aber weitere Unterstützung zu und erinnerte an die Einführung der emissionsabhängigen Kraftfahrzeugsteuer zum 1.Juli.Kohl versprach auch, weiter ein besonderes Augenmerk auf den Straßenbau zu legen.Vor allem in Ostdeutschland könne man nur voran kommen, wenn auch die Verkehrsinfrastruktur verbessert werde."Die Ausgaben für die Verkehrsinfrastruktur bleiben auch weiter ein großer Posten im Bundeshaushalt." Der Kanzler will sich auch auf europäischer Ebene dafür einsetzen, daß mehr für den Straßenbau getan werde.Kohl mahnte die Autobauer aber auch, alles zu tun, um die Umweltbelastungen zu verringern.Er erinnerte daran, daß der Benzinverbrauch und der Schadstoffausstoß durch das steigende Verkehrsaufkommen in den vergangenen Jahren gestiegen sei. Bernd Gottschalk, Präsident des Verbandes der Automobilindustrie (VDA), erinnerte an den "beispiellosen" Erneuerungsprozeß der Branche."Die Weichen sind auch für die Autokonjunktur 1998 positiv gestellt." Dieses "Auto-Wunder" sei das Ergebnis harter Arbeit und der Bereitschaft zur Anpassung mit durchaus schmerzlichen Notwendigkeiten.Dies sei ein wichtiges Signal über die Branche hinaus.Er hoffe, daß dieser Funke auf den Arbeitsmarkt überspringe.Seit Jahresanfang habe die Autoindustrie, so Gottschalk, 14 000 neue Jobs geschaffen. Gottschalk fand zwar lobende Worte für die Regierung und deren Anstrengungen, eine Steuerreform auf den Weg zu bringen.Er mahnte den Kanzler aber auch, die "schmerzlichen" Erfahrungen der Branche nach acht Anhebungen der Mineralölsteuer in der Vergangenheit zu berücksichtigen.Gottschalk beklagte in Frankfurt, daß von elf Projekten der europäischen Infrastrukturpolitik nur zwei auf den Straßenverkehr entfielen."Ein Europa mit einer gemeinsamen Währung, aber ohne ein intaktes transreuropäisches Verkehrswegenetz ist wie ein Motor ohne Getriebe", meinte der VDA-Präsident. Die Autoindustrie bekenne sich zum Standort Deutschland, betonte Gottschalk.Seit 1994 habe man hierzulande rund 40 Mrd.DM investiert und zusätzlich allein 1996 gut 13 Mrd.DM für Forschung und Entwicklung ausgegeben.Trotz der erreichten Erfolge vor allem auch im Ausland dürften die deutschen Autobauer die Hände aber nicht in den Schoß legen."Wir haben erst einen Teil des Wegs zurückgelegt.Der jetzige Erfolg ist für uns kein Ruhekissen." Bei der IAA zeigen 1270 Firmen aus 41 Ländern auf 210 000 Quadratmetern unter anderem 33 Weltpremieren.Die weltgrößte Autoschau auf dem Frankfurter Messegelände dauert bis zum 21.September.Sie ist allerdings erst ab Sonnabend 13.September für das breite Publikum geöffnet.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false