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Kapazitätsgrenze: Frankfurter Flughafen nicht mehr Nummer zwei in Europa

Der Rhein-Main-Flughafen in Frankfurt stößt immer mehr an seine Kapazitätsgrenzen und hat bereits seine zweite Position in Europa eingebüßt.

Frankfurt/Main - Der Frankfurter Flughafen wird zunehmend von seiner Kapazitätsgrenze ausgebremst und hat seine Position als zweitgrößter europäischer Airport verloren. Inzwischen habe Paris den Frankfurter Flughafen in der Rangliste der größten Flughäfen überholt, sagte der Vorstandsvorsitzende des Flughafen-Betreibers Fraport, Wilhelm Bender, am Mittwoch auf der Hauptversammlung in Frankfurt auf die Frage eines Aktionärs. London steht weiterhin auf Platz eins in Europa.

Im laufenden Jahr sei zwar in Frankfurt mit einem Passagierplus von zwei Prozent zu rechnen, sagte Bender weiter. Vielen Anfragen von Fluggesellschaften müsse er aber eine Absage erteilen, weil es an Kapazität fehle.

Im vergangenen Jahr wurden auf dem größten deutschen Flughafen 52,2 Millionen Passagiere gezählt, das waren 2,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Andere Flughäfen hätten dagegen zweistellige Zuwachsraten, sagte Bender. Auch der Frankfurter Flughafen habe ein größeres Potenzial. «Bereits seit Jahren gewinnen wir Kapazitätsreserven hier nur durch eine immer intelligentere und intensivere Bewirtschaftung der knappen Ressourcen. Der Ausbau ist überfällig», sagte Bender.

Die geplante neue Landebahn soll Ende 2009 fertig gestellt sein. Nach den jüngsten Prognosen wird es im Jahr 2020 einen Bedarf von mehr als 700.000 Flugbewegungen pro Jahr geben. 2005 gab es rund 490.000 Starts und Landungen. In den Ausbau, der auch ein drittes Terminal umfasst, sollen 3,4 Milliarden Euro investiert werden. Mit Inbetriebnahme der neuen Bahn soll gleichzeitig ein Nachtflugverbot gelten, um die Lärmbelastung für die Anwohner zu reduzieren.

Auf der Hauptversammlung sollte auch Lufthansa-Chef Wolfgang Mayrhuber in den Aufsichtsrat der Fraport gewählt werden. Hintergrund ist, dass die Lufthansa gut neun Prozent der Fraport-Aktien gekauft hatte. Im Gegenzug zu der Beteiligung will die Fraport allerdings keine Aktien der Lufthansa kaufen. Es gebe bereits ein gemeinsames strategisches Interesse an der Entwicklung des Standortes Frankfurt, das nicht durch eine Kapitalbeteiligung unterlegt werden müsse, sagte Bender auf die Frage eines Aktionärs. (tso/dpa)

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