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Kapitalerhöhung: 626 Millionen Euro für die Commerzbank

Die teilverstaatlichte Commerzbank hat im vergangenen Jahr zwar einen Gewinn von deutlich mehr als einer Milliarde Euro verbucht. Sie braucht aber trotzdem frisches Geld.

Dies ließ Finanz-Vorstand Eric Strutz dieser Tage durchblicken. Sie braucht aber trotzdem frisches Geld, um sich für die gestiegenen Kapitalanforderungen zu wappnen. Am Donnerstag platzierte das Institut im Rahmen einer Kapitalerhöhung mehr als 118 Millionen neue Aktien bei Großanlegern und kassierte dafür gut 626 Millionen Euro, wie die Bank am Nachmittag bekannt gab. Die Emission sei mehrfach überzeichnet worden, sagte Sprecher Rainer Rossmann.

Der Bund bleibt mit 25 Prozent plus einer Aktie weiter größter Aktionär der Bank. Außerdem gewährt er weiter eine stille Einlage in Höhe von rund 16,3 Milliarden Euro. Details über den Kapitalschritt will die Commerzbank erst am 21. Januar bekannt geben. Generell bleibt weiter offen, wann das Institut mit dem Abbau der Staatsbeteiligung und der Rückgabe von Steuergeldern beginnen will und kann. Ein Sprecher betonte am Donnerstag, für das erste Quartal 2011 sei keine weitere Kapitalerhöhung geplant. Die Bank halte sich darüber hinaus aber alle Optionen offen.

Vorstandschef Martin Blessing hat mehrfach angekündigt, die Commerzbank wolle sich ab 2012 sukzessive von den Staatsanteilen trennen. Bislang zahlt sie für die stille Einlage allerdings nicht einmal Zinsen. Dafür wären pro Jahr rund 1,5 Milliarden Euro fällig. Die Zinsen werden aber nur fällig, wenn die Bank auch nach deutschen Bilanzregeln schwarze Zahlen schreibt. Dies ist trotz der Ankündigung des Milliardengewinns nach internationaler Rechnungslegung durch Finanzchef Strutz für 2010 wegen einer hohen Abschreibung auf die Tochter Eurohypo nicht sicher.

Die Commerzbank selbst sieht die Kapitalerhöhung als wichtigen Schritt zur Optimierung der Kapitalstruktur und zur Vorbereitung auf die als Folge der Finanzkrise verschärften Eigenkapitalvorschriften („Basel III“). An der Börse war man allerdings nicht überzeugt, der Kurs der Aktie verlor zeitweise mehr als drei Prozent. ro

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