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Bachelor für Ingenieure: Kein Abschluss zweiter Klasse

Warum sich der Bachelor für Ingenieure lohnt

Absolventen mit einem Bachelor haben keine schlechteren Karrierechancen als andere Hochschulabgänger. Das gilt zumindest für Ingenieure, wie eine Studie ergeben hat. Der Verein Deutscher Ingenieure (VDI) und das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) haben dafür 1753 Unternehmen mit Ingenieuren in der Belegschaft befragt. Neun von zehn Firmen gaben an, dass für die Karriere nicht der Abschluss entscheidend sei, sondern wie sich Beschäftigte im Unternehmen bewähren. Die Hälfte räumt Bachelor- und Masterabsolventen die gleichen Chancen ein, eine Führungsposition zu erreichen.

Der Bachelor sei für Ingenieure daher „kein Abschluss zweiter Klasse“, sagt VDI-Direktor Willi Fuchs. Zwar haben Bachelorabsolventen der Studie zufolge tendenziell ein niedrigeres Einstiegsgehalt. „Aber nach drei bis fünf Berufsjahren nähern sich die Gehälter an“, erläutert IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös die Studienergebnisse. Dann erreichen Bachelorabsolventen bei 80 Prozent der befragten Unternehmen das gleiche Gehalt wie Ingenieure mit Diplom.

Auch ist der Bachelor kein unbekanntes Fremdwort mehr für Firmen, die Ingenieure beschäftigen. Jedes zehnte dieser Unternehmen (knapp 11 Prozent) hat bereits Ingenieure mit einem Bachelor eingestellt.

Von den größeren Unternehmen mit 250 Mitarbeitern und mehr setzt schon ein Drittel Fachkräfte mit diesem Abschluss ein.

Diese Quote sei vor allem deshalb positiv zu bewerten, weil es noch nicht so viele Bachelorabsolventen gibt. Von 2000 bis 2008 entfielen erst 3,5 Prozent der rund 340 000 bestandenen Ingenieurprüfungen an Hochschulen auf den Bachelor.

Besonders geeignet halten Unternehmen Ingenieure mit Bachelor für die Bereiche Montage und Fertigung sowie den Vertrieb. In der Forschung stehen die meisten Unternehmen diesen Absolventen dagegen eher reserviert gegenüber. Rund ein Fünftel (22 Prozent) halten in diesem Bereich weder Ingenieure mit Bachelor noch Master für einsetzbar. Stattdessen wird oft ein Doktor vorausgesetzt. dpa

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