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Fluggerätmechaniker: Das Bodenpersonal

Ein Job mit Zukunft: Fluggerätmechaniker sind gefragt wie nie. Die Ausbildung dauert dreieinhalb Jahre.

Ob beim Bau eines Airbus, der Wartung eines Ferienfliegers oder in der Triebwerksmontage: Fluggerätmechaniker haben eine abwechslungsreiche und anspruchsvolle Tätigkeit. Und: Der Bedarf an qualifiziertem Personal ist derzeit sehr groß.

„Wir stellen grundsätzlich Schulabgänger sämtlicher Schulformen ein. Hauptschüler müssen aber schon sehr gute Zeugnisse haben“, erklärt Heike Mehler, die bei Airbus in Hamburg den Bereich Young People Development leitet. Dies gilt für die gesamte Branche. Ein Blick auf die Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigt: Nur rund fünf Prozent der Auszubildenden zum Fluggerätmechaniker 2006 hatten einen Hauptschulabschluss. Etwa 60 Prozent haben vor ihrer Ausbildung die Realschule besucht, etwa 20 Prozent kamen vom Gymnasium.

Vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern und Mathe sollten die Bewerber laut Mehler fit sein. „Wir erwarten mindestens befriedigende Leistungen in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik und Physik“, sagt Hans-Peter Meinhold, Ausbildungsleiter bei Lufthansa Technik in Hamburg. Aber auch handwerkliches Geschick sollten die Interessenten haben. Dieses wird bei Airbus in einem speziellen Bewerbungstest überprüft. Weil es im Luftverkehr immer auch um Sicherheit geht, verlangen die Firmen zudem zuverlässige Bewerber: „Ich muss abschätzen können, was ich mache, was das für Auswirkungen hat und an die Aufgaben entsprechend verantwortungsbewusst herangehen“, sagt Meinhold. Wer diese Voraussetzungen mitbringt, hat nach einhelliger Meinung von Branchenexperten sehr gute Chancen, einen Ausbildungsplatz zu bekommen. „Der Markt ist leer gefegt. Es gibt einen enormen Bedarf an Personal“, sagt etwa Rolf-Dieter Zeckai, Geschäftsführer des Bundesverbands der Betriebe der allgemeinen Luftfahrt in Rösrath (Nordrhein-Westfalen).

Die Ausbildung zum Fluggerätmechaniker dauert dreieinhalb Jahre und ist in die drei Fachrichtungen Triebwerkstechnik, Instandhaltungstechnik und Fertigungstechnik aufgeteilt. Dabei müssen sich die Auszubildenden nach Angaben von Ausbildungsleiter Meinhold schon vor Beginn der Ausbildung auf eine der drei Spezialisierungen festlegen. „Ein Wechsel ist zwar denkbar, im Normalfall findet das aber eigentlich nicht statt.“

Fluggerätmechaniker müssen sich auf die Arbeit im Schichtdienst sowie auf flexible Arbeitszeiten einstellen: „Weil im Sommer alle Flugzeuge ständig im Einsatz sind, ist in dieser Zeit in der Instandsetzung eher wenig zu tun. Dafür ist das Arbeitsaufkommen im Herbst und Winter umso höher“, erklärt Lufthansa- Technik-Ausbildungsleiter Meinhold.

Gute Aussichten haben Fluggerätmechaniker aber in jedem Fall. Denn der Luftfahrtbranche wird weiterhin ein großes Wachstum vorhergesagt. Das gilt auch oder gerade wegen der Auslagerungen bei großen Konzernen wie Airbus: „Auch bei unseren Partnern gibt es einen hohen Bedarf an qualifizierten Mitarbeitern. Es ist auf jeden Fall ein Beruf mit Zukunft“, sagt Heike Mehler von Airbus.

Und das gilt nicht nur in Deutschland: Mit den deutschen Lizenzen können Fluggerätemechaniker nicht nur in der Luftfahrtindustrie oder bei Fluggesellschaften hierzulande unterkommen, wie Hans-Peter Meinhold erläutert: „Die Qualifikationen werden auch im Ausland anerkannt, so dass sich hier viele internationale Perspektiven bieten.“ dpa

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