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Humor: Mit Spaß geht alles besser

Wer viel lacht, kann besser arbeiten

Am Arbeitsplatz gilt oft das Motto „Lachen verboten“. Wer zu viel Spaß hat, steht im Verdacht, seinen Job nicht ernst zu nehmen. Und auch im Gespräch mit Kunden oder Kollegen ist Seriosität in der Regel das oberste Gebot der Unternehmenskultur. „Humor hat im Berufsalltag häufig keinen Platz“, sagt Albrecht Kresse, Autor und Trainer aus Berlin. Das ist schade – denn mit Humor geht vieles besser. Mit seiner Hilfe können gespannte Situationen entschärft, kritische Anmerkungen freundlicher verpackt und langweilige Konferenzen aufgepeppt werden.

„Humor ist ein kommunikatives Schmiermittel“, sagt Bärbel Hinz-Käfer. „Selbst in festgefahrenen Verhandlungen kann er hilfreich sein“, so die Unternehmensberaterin aus Freiburg, die Humorseminare anbietet. Humor in seiner positiven Variante sei auch eine Bewältigungsstrategie bei Belastungen im Beruf, sagt die Diplom-Psychologin Birgit Rißland. „Für abwertenden, zynischen Humor gilt das allerdings nicht.“ Wer Stressfaktoren mit einer Grundeinstellung heiterer Gelassenheit begegnet, könne davon profitieren. Chronisch schlechte Stimmung erhöhe dagegen beispielsweise das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

In vielen Büros gilt trotzdem: „Schnaps ist Schnaps und Arbeit ist Arbeit“. Albrecht Kresse ist überzeugt, dass dadurch viele Chancen verschenkt werden. Allerdings sei der humorvolle Umgang mit unter Umständen kniffligen Themen am Arbeitsplatz kein Kinderspiel: „Man muss dafür schon etwas Fingerspitzengefühl entwickeln und sich auf sein Gegenüber einlassen“, sagt Eva Ullmann, die Unternehmen zum Thema Humor coacht und zusammen mit Albrecht Kresse ein Buch darüber geschrieben hat. „Es reicht nicht, wenn der Chef einen Scherz nach dem anderen produziert.“ Dröhnendes Lachen ist eben noch kein Zeichen für ein entspanntes Betriebsklima – solange in erster Linie immer nur einer lacht. „Gerade Vorgesetzte sollten die Fähigkeit haben, sich auch selbst auf die Schippe zu nehmen“, sagt Ullmann.

Auch bei Verhandlungen ist es manchmal hilfreich, humorvoll zu übertreiben und zu karikieren. „Das schließt ja nicht aus, dass man logisch und strukturiert argumentiert“, betont Eva Ullmann. Und wer die Lacher auf seiner Seite hat, hat damit vielleicht noch nicht gewonnen, aber schon gepunktet. „Die Kunden haben gut gelaunte, lachende Menschen lieber“, sagt Unternehmensberaterin Bärbel Hinz-Käfer. Andreas Heimann (dpa)

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