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Jobs & Karriere: Karriere nach Plan

Den besten Einstieg in den Beruf bieten Kontakte aus dem Praktikum. Es gibt aber auch andere Wege

Wer gerade erst zu studieren begonnen hat, denkt vor allem an die nächsten Prüfungen und noch nicht so genau an das, was nach dem Abschluss passieren soll. Doch wer einen möglichst reibungslosen Übergang ins Berufsleben schaffen will, sollte sich schon recht früh damit beschäftigen – und nicht erst dann, wenn die Abschlussprüfungen anstehen.

Ein erster Schritt dazu kann oft an der Universität oder Hochschule selbst getan werden. So bieten zum Beispiel alle Berliner Universitäten in speziellen Karrierezentren Beratungen oder Trainings an. Denn es reicht heute nicht mehr aus, sich allein aufs Studium zu konzentrieren, sagt Bettina Satory, die Leiterin der Career Service an der Technischen Universität Berlin. „Es ist immer die Kombination von Fachkompetenz und Querschnittskompetenzen.“ Zu diesen zählt sie zum Beispiel Zeitmanagement, aber auch die Erfahrung, wie man ein Projekt sinnvoll strukturiert.

Da es dabei darauf ankommt, zumindest ungefähr zu wissen, in welchen Bereich man später arbeiten will, sollte man damit nicht zu lange warten. „Ab der Hälfte des Studiums sollte man schauen, wo es hingehen soll“, so Satory. Beim Bachelor sei es schon nach drei Semestern höchste Zeit, sich Gedanken zu machen.

Zunächst sollte man einmal die Möglichkeiten betrachten, die einem das gewählte Studium überhaupt bieten. „Zum Beispiel die Frage klären, ob man im wissenschaftlichen Bereich bleiben will oder in die Industrie gehen möchte“, rät Satory. Danach könne man schauen, welche Unternehmen es in der anvisierten Branche gibt und welche Tätigkeiten in diesen Unternehmen in Frage kommen. „Der eine möchte in die Beratung, der andere lieber in den kreativen Bereich bei einem kleinen Start-Up“, erklärt Satory. Es gebe heute zum Teil viel mehr Möglichkeiten als früher, dadurch sei die Entscheidungsfindung auch sehr komplex geworden.

„Es ist heute ganz wichtig, informiert zu sein. Damit man etwas findet, das gut zu einem passt“, erklärt Satory. Dabei könnten auch Online-Stellenbörsen helfen. Dort könne man sehen, welche Berufsbilder es gibt und vor allem auch welche speziellen Anforderungen die Unternehmen an ihre Bewerber stellen. Viele Hochschulen bieten ihren Studenten zudem eigene Stellenbörsen.

„Die Hochschulen sind in den letzten Jahren sehr aktiv gewesen und versuchen, die Studenten auf dem Weg ins Berufsleben aktiv zu beraten und zu begleiten.“ Die Karriere-Center wie der Career Service der TU Berlin bieten deshalb verschiedene Schulungsmöglichkeiten, zum Beispiel in Zeitmanagement und Arbeitstechniken, Teamarbeit, Konfliktmanagement oder Präsentationstechniken an. Aber sie beraten auch dann, wenn es um Praktika geht.

So sei es zum Beispiel auch wichtig zu wissen, wann ein Praktikum ins Studium passt oder wann es in der Studienordnung vorgesehen sei. „Praktika sind von den Unternehmen erwünscht, aber in der gestrafften Zeit von sechs Semestern bis zum Bachelor nicht mehr in der Form möglich, wie noch zu Diplom-Zeiten“, so Satory.

Dabei werden Praktika von Seiten der Unternehmen hoch geschätzt. „Praxiserfahrung ist sehr wichtig“, sagt auch Vera Werner, Sprecherin Personalthemen der Allianz Deutschland. Aber auch das Studium selbst zähle: „Gute Leistungen im Studium zeigen uns, dass jemand engagiert ist.“ Am Ende sei der Gesamteindruck eines Bewerbers entscheidend, nicht nur die Abschlussnote.

Das Praktikum hält Werner für den besten Weg, mit einem Unternehmen in Kontakt zu treten. „Davon profitieren beide Seiten – der Student lernt unser Unternehmen und wir einen potenziellen Mitarbeiter kennen.“ So könne man sehen, wie jemand mit schwierigen Situationen umgeht, wie er unter Stress arbeitet oder wie teamfähig er ist.

Zudem sollten die Studenten die Praktika unbedingt vor ihrem Abschluss absolvieren, da zum Beispiel die Allianz wie viele andere Unternehmen sich inzwischen verpflichtet haben, keine Absolventen als Praktikanten zu beschäftigen.

Die Anforderungen an die späteren Bewerber hängen von ihren Interessen ab. So seien zum Beispiel Auslandserfahrung und gute Fremdsprachenkenntnisse unverzichtbar für jemanden, der in einer international tätigen Abteilung der Allianz einsteigen möchte. Nicht zuletzt aufgrund der Geschäftssprache Englisch. Die Allianz sei in 70 Ländern vertreten.

„Spricht jemand weitere Sprachen oder kann einen Auslandsaufenthalt vorweisen, so kann er sich von Mitbewerbern abheben“, erklärt Vera Werner. Für die Arbeit im deutschen Versicherungsgeschäft sei Englisch zwar von Vorteil, aber ein Auslandsauftenhalt nicht zwingend erforderlich.

Wer im Laufe seines Studiums kein Praktikum in seinem Wunsch-Unternehmen gemacht hat, kann andere Wege zur Lieblingsstelle finden. So ist die Allianz auf Karrieremessen wie dem Absolventenkongress vertreten, aber auch auf Hochschulmessen sowie auf Karrierenetzwerken wie E-Fellows zu finden. Mittlerweile gebe es aber auch die Möglichkeit, über Web-2.0- Angebote wie Facebook, Xing oder Twitter Infomationen über viele Firmen zu erhalten und sie online zu kontaktieren.

Florian Ernst

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