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Motivation: Die Krise im Kopf meistern

Wie man sich in Krisenzeiten motiviert: Keine Angst vor der Angst haben, sondern sie als Energie nutzen.

In vielen Betrieben geht derzeit die Angst um. Und lähmt viele Mitarbeiter. Denn wenn sie nach vorne schauen, dürften manche schwarzsehen. Die Prognosen für 2010 verheißen nichts Gutes: Experten schätzen, dass die Folgen der Wirtschaftskrise auf dem Arbeitsmarkt jetzt erst so richtig spürbar werden. Mitarbeiter müssen davon aber den Kopf freibekommen, um auch in schlechten Zeiten durchstarten zu können.

Die Krisenstimmung führe oft dazu, dass Mitarbeiter in eine Schreckstarre verfallen, erklärt Madeleine Leitner, die in München als Coach arbeitet. Die Mischung aus Angst, fehlender Motivation und Identifikation mit der Arbeit drückt auch auf die Leistung. „Das ist ein Teufelskreis“, erläutert der Psychologe und Karriereberater Manuel Tusch aus Köln. „Wer Angst hat, macht auch eher Fehler. Und bekommt dann noch mehr Angst.“

Doch man kann die Krise im Kopf durchaus bewältigen. Zum Beispiel, indem man keine Angst vor der Angst hat: Lockere Sprüche wie „Immer positiv denken“ bringen jetzt gar nichts. „Wenn man die Angst verdrängt, steigert sie sich nur“, erklärt Tusch. Stattdessen müsse man sich der Angst stellen. Sie sei eine Energie, die auch nützlich sein kann.

Keine Panik auf der Titanic – wie bei jedem Notfall heißt die erste Regel: Ruhe bewahren. Wenn es in der Gerüchteküche brodelt, gibt es viel heiße Luft. Von Horrormeldungen dürfen Mitarbeiter sich also nicht verrückt machen lassen. Erste Hilfe gegen aufkommende Panik verspricht ein „Realitäts-Check“, sagt Tusch. Dazu gehöre ein „Worst-Case-Szenario“ und die Frage: Was kann mir eigentlich passieren? Manchmal merke man dann, dass es gar nicht so schlimm kommen kann.

Vorbilder suchen: Wer es in New York schafft, der schafft es überall, hat Frank Sinatra gesungen. Ähnlich ist das in der Krise: Wer es jetzt schafft, der wird es auch weiterhin schaffen. Es hilft laut dem Coach Volker Kitz aus Köln daher, nach Vorbildern Ausschau zu halten, die in der Krise Erfolg haben. Ein Kollege, der sich wegbeworben und eine Stelle gefunden hat, kann einem Mut bei ähnlichen Vorhaben machen.

Außerdem kann es hilfreich sein, einen Notfallplan zu schmieden: Wer sich als Spielball der Krise sieht, fühlt sich natürlich hilflos, erläutert Leitner. Besser sei es, das Heft in die Hand zu nehmen und sich nicht zum Getriebenen machen zu lassen, rät Tusch. Sein Tipp: „Rechtzeitig einen Plan B zurechtlegen.“ Also Jobalternativen ins Auge fassen oder sich um eine Weiterbildung kümmern. dpa

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