zum Hauptinhalt
301532_0_efc28eee.jpg

© ddp

Projektmanager: Die Zeit fest im Griff

Trotz Wirtschaftskrise werden sie gesucht: Projektmanager trotzen dem Trend. Um ein Viertel sind die Mitgliederzahlen der Gesellschaft für Projektmanagement (GPM) mit Sitz in Nürnberg in den vergangenen beiden Jahren gestiegen.

Zur Jahrtausendwende hatte der Berufsverband noch weniger als 2000 Mitglieder. Inzwischen sind es mehr als 5000. Viele Unternehmen hätten erkannt, dass sich ein vernünftiges Projektmanagement langfristig lohne, meint Klaus Stephan, Präsident der Kölner Regionalgruppe des internationalen Project Management Institute (PMI).

Neben Organisationstalent müssen Projektmanager vor allem Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Die meisten von ihnen sind Quereinsteiger, die sich nebenbei weitergebildet haben. Inzwischen gibt es aber auch spezielle Studiengänge, die einem die nötigen Kompetenzen vermitteln.

Die Organisationsexperten sind inzwischen in nahezu allen Branchen gefragt. Nicht nur im Baugewerbe, in der Computerbranche oder im Maschinen- und Anlagenbau müssen Projekte koordiniert werden. Sogar in der öffentlichen Verwaltung seien die Prozesse inzwischen so komplex, dass auch hier Projektmanager gebraucht würden, erläutert GMP-Vorstand Wagner.

Projektmanager sollten vor allem gut mit anderen Menschen umgehen können. „Sie müssen alle an einem Projekt Beteiligten zusammenführen“, sagt PMI-Präsident Stephan. Daher müssten sie für ihre Tätigkeit vor allem über gute Kommunikationsfähigkeit verfügen: „Es reicht nicht aus zu theoretisieren, sondern man muss fundiert aus der Praxis heraus argumentieren können.“ Obwohl Projektleiter auch zwischen den Beteiligten vermitteln müssen, dürften sie keine Softies sein, meint Wagner: „Es sollten selbstbewusste Leute sein.“

Die meisten Projektmanager haben ein Fachstudium absolviert, etwa Ingenieur- oder Wirtschaftswissenschaften, wie Stephan erklärt: „Die notwendigen Fähigkeiten zum Projektmanagement kann man sich dann durch berufsbegleitende Weiterbildung oder in speziellen Aufbau-Studiengängen aneignen.“ Am wichtigsten sei die berufliche Erfahrung: „Sie macht man am besten, indem man einen gestandenen Projektleiter begleitet.“

Einen dieser Aufbaustudiengänge bietet die Hochschule Merseburg an. Jedes Semester werden 30 Studierende ausgebildet. Das Studium dauert zwei Jahre und schließt mit einem Master ab. Voraussetzung ist ein Bachelor-Abschluss mit mindestens 180 Credit Points. Mindestens 120 davon müssen in einem wirtschaftswissenschaftlichen Studium erbracht werden. „Wir arbeiten derzeit daran, dass unsere Studenten künftig eine Zertifizierung als Projektmanager der einschlägigen Verbände erhalten“, erklärt Justus Engelfried von der Hochschule Merseburg. Wegen des geringen Praxisanteils von einem halben Jahr handele es sich um die Grundstufe der Zertifizierung.

Projektmanager arbeiten entweder fest in einem Unternehmen, als selbstständige Berater oder angestellt bei einem Beratungsunternehmen. Nach Ansicht von Klaus Stehpan ist die Position des Projektmanagers ein Karriere-Sprungbrett: „Viele bleiben nicht auf dieser Stufe stehen. Hier lernt man in kleinerem Maßstab, wie man ein Unternehmen führt und kann so leichter in höhere Positionen hineinkommen.“ Sebastian Knoppik (dpa)

Sebastian Knoppik (dpa)

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false