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Studierende: Keine Angst vor dem Abschluss

Die Studenten in Deutschland lassen sich von der Wirtschaftskrise nicht beeindrucken. Bei vielen sind die Hoffnungen auf einen problemlosen Berufseinstieg ungetrübt. Auch bei ihren Gehaltsvorstellungen sind sie laut einer neuen Studie nicht vorsichtiger geworden.

Die Studenten in Deutschland lassen sich von der Wirtschaftskrise nicht beeindrucken. Bei vielen sind die Hoffnungen auf einen problemlosen Berufseinstieg ungetrübt. Auch bei ihren Gehaltsvorstellungen sind sie laut einer neuen Studie nicht vorsichtiger geworden. Im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorjahr ist das durchschnittliche Wunschgehalt für die Zeit nach dem Studium sogar von 37 000 auf 38 000 Euro im Jahr gestiegen. Das teilt das Wirtschaftsberatungsunternehmen Ernst & Young in Stuttgart mit, das 3000 Studierende für die Studie „Studenten in Deutschland 2009“ befragt hat.

Die höchsten Erwartungen an ihr Jahreseinkommen haben mit 42 000 Euro die Juristen. Am bescheidensten sehen Sozialwissenschaftler ihre Perspektiven in dieser Hinsicht: Sie erwarten 33 200 Euro. Die Hälfte der Befragten gab zwar an, dass sich ihre Chancen auf dem Arbeitsmarkt krisenbedingt verschlechtert hätten. Allerdings gehen 86 Prozent davon aus, nach Abschluss des Studiums bald eine Stelle zu finden, die ihren Erwartungen entspricht.

Die Bereitschaft, für einen Job umzuziehen, ist sogar leicht zurückgegangen: So gaben 84 Prozent der Studenten an, sie könnten sich vorstellen, für ihren Arbeitgeber innerhalb Deutschlands umzuziehen. Das ist ein Prozentpunkt weniger als im Jahr davor. Und nur noch 66 Prozent wären bereit, für eine Stelle auch ins Ausland zu gehen, das entspricht sogar einem Minus von sechs Punkten. Bei den Kriterien für die Stellenauswahl steht die Sicherheit des Arbeitsplatzes ganz oben. Gleich an zweiter Stelle liegt die Vereinbarkeit von Beruf und Familie.

Grund für die eher optimistische Sichtweise auf die Zukunft ist den Wirtschaftsberatern zufolge, dass die Krise noch nicht voll auf den Arbeitsmarkt durchgeschlagen habe. Es sei aber davon auszugehen, dass die Zahl der Arbeitslosen in den kommenden Monaten steigt und auch verstärkt Hochschulabsolventen betroffen sein werden. Für Berufsanfänger seien die Aussichten schon in den vergangenen Monaten schlechter geworden.

Hochschulabsolventen müssten sich derzeit auf eine deutlich längere Stellensuche einstellen. Der Markt hat sich nach Beobachtung von Matthias Wehling, dem Arbeitsdirektor bei Ernst & Young, komplett gedreht: Während manche Unternehmen vor einem Jahr händeringend Nachwuchs suchten, klopften inzwischen Hochschulabsolventen scharenweise erfolglos bei ihnen an. Diese Situation sei aber vorübergehend, bis die Konjunktur wieder anzieht. dpa

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