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Karstadt: Verdi fordert mehr Tempo von Arcandor-Insolvenzverwalter

Anlässlich des heute beginnenden Insolvenzverfahrens über die rund 40 Arcandor-Gesellschaften ruft Verdi dazu auf, die Suche nach einem Investor zu beschleunigen. Bis zum Weihnachtsgeschäft will die Gewerkschaft klare Verhältnisse.

Verdi fordert vom Arcandor-Insolvenzverwalter, die Suche nach einem Investor für Karstadt zu beschleunigen. „Bis zum Weihnachtsgeschäft muss klar sein, wo es hingeht, mit wem und wie“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Margret Mönig- Raane am Montagabend in Berlin. Sie habe die Sorge, dass die Suche nach einem Investor weitere Monate dauern könne. „Das würde ich für falsch halten“, sagte Mönig-Raane.

Es wird erwartet, dass das Amtsgericht Essen am heutigen Dienstag die Insolvenzverfahren über die rund 40 Arcandor-Gesellschaften eröffnet. Damit übernimmt nun der designierte Insolvenzverwalter Klaus Hubert Görg die Verantwortung für die Gesellschaften rund um die Karstadt-Warenhäuser und die Versandhandelsgruppe Primondo/Quelle.

Einige seiner Pläne seien bereits bekannt, sagte Mönig-Raane, vor allem was Primondo/Quelle betreffe. Dort sollen unter anderem 3700 von 10.500 Stellen gestrichen werden. Verdi arbeite mit allen zur Verfügung stehenden Kräften an der Einrichtung von Transfergesellschaften. Mönig-Raane forderte ein klares Bekenntnis zur Finanzierung der Maßnahmen durch den Staat und die Bundesagentur für Arbeit. Die Gesamtkosten bezifferte sie auf rund 20 Millionen Euro.

Weniger Details gebe es darüber, wie es mit den Karstadt-Warenhäusern weitergehen soll. „Bei Karstadt wissen wir weder etwas über den Sanierungsplan noch über interessierte Investoren außer Metro“, sagte Mönig-Raane. „Wir wissen nur, dass die Insolvenzverwaltung der Meinung ist, dass die Mitarbeiter wieder einen Beitrag leisten sollen.“ Da es aber keinen Plan für die Zukunft gebe und zugleich auch keine Zusagen wie Standort- und Beschäftigungssicherung, „geht der Beitrag, den die Beschäftigten leisten sollen, eher in Richtung Spende als in Richtung Sanierungsbeitrag“, sagte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende. Einen Haustarifvertrag unterhalb des Niveaus des Flächentarifvertrages werde es nicht geben. Die Belegschaft habe seit 2004 bereits rund 324 Millionen Euro zur Sanierung ihres Unternehmens beigetragen. „Weitere Zumutungen ohne die geringste Sicherheit und ohne einen soliden Geschäftsplan - das überfordert die Belegschaft bei weitem“, sagte Mönig-Raane.

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