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Wirtschaft: Karstadt wird Betreiber von Einkaufszentren

Handelskonzern will 20 Shopping-Malls bauen und in Eigenregie führen

Der Essener Einzelhandelskonzern KarstadtQuelle verpasst sich ein völlig neues Geschäftsmodell: Mit dem Betrieb eigener Shopping-Malls will er selbst Branchengrößen wie der Hamburger Otto-Tochter ECE künftig die Stirn bieten. Den Plan, mit dem er Europas größten Versand- und Warenhauskonzern im stationären Geschäft wieder stärker auf Gewinn trimmen will, würde Vorstandschef Wolfgang Urban am liebsten noch für sich behalten. „Ja und Nein“, antwortete er auf die Handelsblatt-Frage, ob er zum Initiator und Betreiber von Einkaufscentern werden will. Doch dann ergänzt er: „Einkaufszentren sind ein wichtiger Teilaspekt unserer Strategie.“ In den kommenden zehn Jahren, so Urbans Plan, sollen 20 Shopping-Center aufgebaut und anschließend in Eigenregie betrieben werden. „Sie müssen sich die auf der grünen Wiese gebauten Zentren einfach in den Innenstädten vorstellen. Die Standorte haben wir. Jetzt geht es darum, sie für die Kunden zu einem lokalen Mittelpunkt auszubauen.“ Für Karstadt-Quelle ein lukratives Geschäft: 300 bis 400 Millionen Euro Umsatz könnten jährlich pro Zentrum anfallen. Immobilienkreise berichten, dass Karstadt-Quelle in kleinerem Umfang bereits Grundstücke aufkauft, um später die für Einkaufszentren notwendigen Flächen anbieten zu können. Im Immobiliengeschäft kann das Handelshaus auf reiche Erfahrungen zurückgreifen. Im Geschäftsjahr 2001 verdiente der Konzern 55 Prozent seines Gewinns vor Steuern aus dem Betrieb von Gebäuden. Als Vorbild künftiger Shopping-Malls gilt das Mülheimer Rhein-Ruhr-Zentrum. Seit dem Umbau des 40 000 Quadratmeter großen Hauses präsentiert sich Karstadt dort im engen Verbund mit zahlreichen Markenshops und Fachhändlern. Selbst Wettbewerber von Karstadt zählen zu den Mietern des Einkaufszentrums. beu/cs/HB

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