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Wirtschaft: Kartellamt prüft Bewag-Argumentation

BERLIN (dw).Die Weigerung der Bewag, Strom auswärtiger Wettbewerber nach West-Berlin durchzuleiten, wird seit Freitag vom Bundeskartellamt geprüft.

BERLIN (dw).Die Weigerung der Bewag, Strom auswärtiger Wettbewerber nach West-Berlin durchzuleiten, wird seit Freitag vom Bundeskartellamt geprüft.Der Berliner Energieversorger reichte fristgemäß die geforderte Begründung seines Verhaltens bei der Wettbewerbsbehörde am Platz der Luftbrücke ein.In der rund 20seitigen Begründung wird nach Informationen des Tagesspiegels argumentiert, daß bei einer zusätzlichen Belastung der nach West-Deutschland führenden Stromleitung ein Stromausfall zu befürchten wäre, der 82 Prozent der West-Berliner Stromabnehmer treffen könnte.Die Durchleitungsverweigerung der Bewag war von mehreren westdeutschen Konkurrenten kritisiert worden: Unter anderem die Stromkonzerne RWE, Energie Baden-Württemberg, Hamburger Elektricitätswerke und Vasa Energy hatten Stromliefer-Verträge mit Berliner Industrie-Kunden abgeschlossen, die wegen des Kapazitätsproblems der Bewag nun nicht zu erfüllen sind.

Ein Sprecher des Bundeskartellamtes erklärte am Freitag, man müsse nun sehen, ob eine weitere Sachverhaltsaufklärung erforderlich sei.Das Verfahren werde ohne Fristen geführt.Das Amt bemühe sich aber um eine zügige Lösung.Bewag-Sprecher Reinhard Heitzmann sagte, mehrere technische Gutachten würden in den nächsten Tagen noch nachgereicht.Man sei zuversichtlich, daß die eigene Argumentation trage.Die Bewag sehe bei einer dauerhaften Bezugsleistung über die 380-Kilovolt-Leitung nach Wolmirstedt bei Magdeburg, die den einzigen Anschluß an das überregionale Verbundnetz darstellt, die sichere Stromversorgung West-Berlins nicht mehr gewährleistet.Es gebe dann aus technischen Gründen keine Kapazität mehr zur Erhöhung der Strombezüge.

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