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Wirtschaft: Kartellamt prüft Klinikfusionen Nach Rhön drohen auch Asklepios Kontrollen

Frankfurt am Main Die steigende Zahl von Krankenhäusern in der Hand privater Konzerne ruft das Bundeskartellamt auf den Plan. Nachdem die Wettbewerbshüter bereits durchblicken ließen, das börsennotierte Rhön-Klinikum am Kauf eines Krankenhauses zu hindern, nehmen sie nun auch die Asklepios Kliniken ins Visier.

Frankfurt am Main Die steigende Zahl von Krankenhäusern in der Hand privater Konzerne ruft das Bundeskartellamt auf den Plan. Nachdem die Wettbewerbshüter bereits durchblicken ließen, das börsennotierte Rhön-Klinikum am Kauf eines Krankenhauses zu hindern, nehmen sie nun auch die Asklepios Kliniken ins Visier. Ein Sprecher des Kartellamts bestätigte, dass die Behörde die geplante Übernahme der Hamburger Landesbetriebe Krankenhaus (LBK) durch die Asklepios-Gruppe mit einem Volumen von 319 Millionen Euro einer genauen Kontrolle unterziehen werde.

Bisher hatte sich das Kartellamt kaum für den Krankenhaussektor interessiert. Zwar gilt der Verkauf von Kliniken an private Betreiber mit einem Umsatz von mehr als 500 Millionen Euro als meldepflichtiges Fusionsvorhaben, doch die Wettbewerbshüter winkten diese Privatisierungen stets nach kurzer Prüfung durch. In den vergangenen Jahren verbuchten die Klinik-Ketten durch die Übernahme neuer Einrichtungen zum Teil zweistellige Wachstumsraten.

Eine dieser schnell wachsenden Klinik-Ketten ist Asklepios. Durch die mehrheitliche Übernahme der LBK will das Unternehmen den größten privaten Krankenhauskomplex in Deutschland aufbauen. Die LBK versorgen 400 000 Patienten im Jahr und decken damit mehr als die Hälfte der Krankenhausleistungen im Großraum Hamburg ab. Elmar Willebrand, Hauptgeschäftsführer von Asklepios, sieht die Prüfung dennoch gelassen. „Es kann keine Rede sein von einem Konzentrationsprozess“, sagte er dem Handelsblatt. Das Gegenteil sei der Fall: „Vorher gehörten die LBK-Häuser der Stadt, die bereits das Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) und das Bernhard-Nocht- Institut für Tropenmedizin besitzt.“

Das Rhön-Klinikum muss sich in zwei Hauptprüfverfahren mit den Einwänden des Kartellamtes auseinander setzen. Außer einem Fall im brandenburgischen Eisenhüttenstadt beäugen die Wettbewerbshüter auch die Übernahme zweier Häuser im bayerischen Landkreis Rhön-Grabfeld kritisch. lee/HB

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