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Wirtschaft: Kassen schreiben Sparziele bei Medikamenten ab

Berlin Die Kassen bezweifeln, dass mit den neuen Festbeträgen auf Arzneimittel wie geplant bereits 2005 eine Milliarde Euro eingespart werden kann. „Wir werden die Milliarde erreichen, aber erst 2007“, sagte Wolfgang Kaesbach, Arzneimittelexperte des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK), vor Branchenexperten in Berlin.

Berlin Die Kassen bezweifeln, dass mit den neuen Festbeträgen auf Arzneimittel wie geplant bereits 2005 eine Milliarde Euro eingespart werden kann. „Wir werden die Milliarde erreichen, aber erst 2007“, sagte Wolfgang Kaesbach, Arzneimittelexperte des Bundesverbandes der Betriebskrankenkassen (BKK), vor Branchenexperten in Berlin. Außerdem rechnet er damit, dass die Ärzte tendenziell wieder mehr verordnen werden. Das könnte bei den Kassen zu höheren Arzneimittelausgaben führen – und zu neuem Druck auf die Beiträge. „Das ist ein kleiner Baustein“, sagte ein BKK-Sprecher. Zuvor hatte die Pharmaindustrie bereits Preissteigerungen angekündigt, wenn Ende 2004 das Preismoratorium ausläuft.

Durch die erhöhten Rabatte, die Hersteller 2004 gewähren mussten, soll eine Milliarde Euro eingespart werden. Die neuen Festbetragsgruppen, die ab Januar gelten und den Höchstpreis festsetzen, den Krankenkassen für bestimmte Medikamente erstatten, soll 2005 ebenfalls eine Milliarde an Einsparungen erzielt werden. Das hätte den wegfallenden Zwangsrabatt kompensiert. Doch daraus wird nach BKK-Einschätzung so schnell nichts, weil sich die Bildung der neuen Festbetragsgruppen durch Ärzte und Kassen verzögert. „Die Prognose war unrealistisch“, sagt Kaesbach. Das Bundesgesundheitsministerium geht nach wie vor davon aus, dass die geplanten Einsparungen „sukzessive“ erreicht werden. pet

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