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KAUFEN oder NICHT: Ameisen im Bett

Heike Jahberg testet eine wärmende Fußsalbe.

Für Menschen, die unter kalten Füßen leiden, sind diese Tage die Hölle. Wenn in Berlin Temperaturen herrschen wie am Nordpol, vollzieht sich der Niedergang im Zeitraffer. Die warmen Füße werden erst kühl, dann kalt, dann eiskalt. Wenige Minuten Wartezeit an der winterlichen Bushaltestelle oder neben der verschneiten Rodelbahn reichen, um Zehen, Fußsohle und Gelenke – gefühlt – zu einem unförmigen Eisklumpen verschmelzen zu lassen. Das ist schrecklich. Noch schrecklicher aber ist es, wenn dieser Klumpen begleitet von tausenden Nadelstichen daheim peu à peu auftaut.

Was kann man dagegen tun? Die warmen Wollsocken kratzen. Auch die Wärmesohlen, die wir vor einiger Zeit angeschafft haben, sind nicht der Hit. Sie werden mit Akkus betrieben, die man an den Schaft des Schuhs hängt. Das ist umständlich, sieht komisch aus und ist uncool. Nun bietet die Firma Beiersdorf Opfern der Kältewelle schnelle Hilfe. Ihre Tochter Hansaplast hat eine wärmende Fußcreme entwickelt. Die Salbe mit dem Namen „Warm & Care“ gibt es in Apotheken zum Preis von fünf bis sechs Euro.

Der Geruch ist angenehm, die Creme lässt sich leicht verstreichen. Anfangs geschieht nichts, dann geht’s los. Die Fußsohlen beginnen zu kribbeln, als ob eine ganze Ameisenfamilie auf Wandertag wäre. Zugleich wird die Sohle von einem leichten Taubheitsgefühl erfasst. „Warm & Care“ ist vergleichbar mit ABC-Pflastern, die Hexenschusspatienten auf ihre Lendenwirbelsäule kleben.

Keine Frage: Die Salbe funktioniert. Sie funktioniert sogar sehr lange. Am Nachmittag aufgetragen, heizt sie dem Fuß noch nachts im Bett kräftig ein. Es mag Menschen geben, die das gut finden. Ich gehöre nicht dazu. Ich habe lieber kalte Füße als Ameisen in meinem Bett.

DAS TESTURTEIL: 2 Punkte


0 Punkte: Hände weg und alle Bekannten warnen, 5 Punkte: Noch mal drüber schlafen, 10 Punkte: Sofort kaufen

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